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LESERBRIEF: „Sexualassistenz“ - Ja iss denn schon erster April?

BERLIN. - In der Tat musste ich beim Lesen der Presse-Veröffentlichung ĂŒber die Forderung von Frau Scharfenberg, Pflegesprecherin der GrĂŒnen, nach einer „Sexualassistenz“ fĂŒr PflegebedĂŒrftige als Krankenkassen-Leistung auf den Kalender schauen.

Mit knapp 64 Lenzen hat dieses Thema bei mir zwar nicht mehr die PrioritĂ€t wie mit 20, aber immerhin rumort es noch in meinen RestbestĂ€nden an Vernunft. Wenn solcherlei unsĂ€gliche VorschlĂ€ge, dann bitte aber auch PDE-5-Hemmer fĂŒr meine Artgenossen auf Kasse. Damit der Vollzug besagter Assistenz auch gewĂ€hrleistet ist.

Was mich indes am meisten wurmt, ist die Schieflage der Argumentation der Politik in Richtung „Kein Tierschutz fĂŒr Apotheken“. Ja geht’s noch? Einmal tĂ€glich oder wöchentlich Anspruch auf Entsamung, aber ansonsten Medikationen aus dem Versandhandel des europĂ€ischen Auslandes?

Ich weiß momentan nicht, was ich perverser empfinden sollte – die Krankenkassenleistung fĂŒr Prostitution, oder die Forderung, außer den bereits bestehenden  Rabatt-Boni der Apotheken an Kassen noch weitere AbschlĂ€ge als zusĂ€tzlichen Rabatt an die gesetzlichen Krankenversicherungen in Zukunft bluten zu sollen.

Dr. Detlef Eichberg
Nelkenstraße 1
64750 LÜTZELBACH