Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) kandidiert nicht erneut zur Bundestagswahl
„Ihre Entscheidung und Leistungen als Bundestagsabgeordnete über 22 Jahre verdient Respekt und ist Ansporn zugleich“BERGSTRASSE / EINHAUSEN. - Bundesjustizministerin und Bergsträßer Bundestagsabgeordnete Christine Lambrecht (55, SPD) hat bei einer Sitzung des SPD-Unterbezirksvorstands Bergstraße angekündigt, im kommenden Jahr nicht erneut als Abgeordnete zu kandidieren.
Die Sozialdemokraten wollen jetzt in die Suche nach Kandidierenden einsteigen. Auf einem Parteitag im November soll dann die Kandidatin bzw. der Kandidat nominiert werden.
„Eine solche Entscheidung zu treffen, ist gewiss nicht leicht“, erklärt der Vorsitzende der SPD Bergstraße Marius Schmidt.
In einem Brief an die SPD-Mitglieder des Kreises Bergstraße blickt Lambrecht auf den Beginn ihrer Amtszeit vor sechs Wahlperioden zurück und stellt fest, dass vieles, was heute als selbstverständlich gehalten, zu diesem Zeitpunkt unvorstellbar war.
So zum Beispiel Kitaplätze für Kinder unter 3 Jahren, der Ausstieg aus der Atomenergie, die Ehe für alle, der Gesetzliche Mindestlohn oder die Grundrente.
„In ihrer Zeit als Bundestagsabgeordnete und nicht zuletzt als Bundesjustizministerin hat Christine Lambrecht wesentliche Veränderungen vorangebracht und dazu beigetragen, das Leben der Menschen besser und gerechter zu machen. Konkrete Verbesserungen waren ihr Antrieb“, so Schmidt.
Lambrecht verdeutlicht im Schreiben ihre Überzeugung, dass Politik als Beruf nur auf Zeit ausgeübt werden sollte. Dem kommt sie nun mit der Entscheidung, zur kommenden Bundestagswahl nicht erneut anzutreten, konsequent nach.
„Ihre Entscheidung und Leistungen als Bundestagsabgeordnete über 22 Jahre verdient Respekt und ist Ansporn zugleich“, zieht Schmidt Bilanz.
Die SPD wird nun in den kommenden Wochen den Bergsträßer Mitgliedern und Ortsvereinen die Gelegenheit geben, Kandidatinnen und Kandidaten zu suchen und an den Unterbezirksvorstand zu melden.
Bevor die Bundestagskandidatin oder der -kandidat, also die potenzielle Nachfolgerin bzw. Nachfolger für Lambrecht bei einem Wahlsieg, nominiert wird, bekommen die Kandidierenden Gelegenheiten, sich bei den Mitgliedern auf Veranstaltungen der Ortsvereine vorzustellen.
Die letztendliche Entscheidung wer für den Bundestag 2021 kandidieren wird, treffen die 120 Delegierten aus 22 Ortsvereinen auf einem Parteitag im November dieses Jahres.