KOMMENTAR: Die Grünen wollen wieder mitregieren – und bleiben bei ihrer Präsentation beliebig
BERLIN. - Na endlich, hatte man gedacht, als Bündnis 90/Die Grünen für heute einen Zehn-Punkte-Katalog angekündigt haben. Aufgrund der anscheinend breiten Zustimmung der diversen Spitzengremien und Schwergewichte von Kretschmann bis Trittin zum geplanten Programm wurde mit konkreten Aussagen gerechnet, nachdem die Jahre in der Opposition die Grünen ihre Identität gekostet haben.
Aber nichts davon. Jeder und alles wird zufriedengestellt mit vagen Ankündigungen, für was man alles stehe. Ein Quelle-Katalog guter Angebote steht jetzt im Raum, für alle ist etwas dabei. Europa und Klimaschutz sind dabei, innere Sicherheit und E-Mobilität, Landwirtschaft und Familien kommen im Angebot vor, nicht zu vergessen Integration, die Ehe für alle, Fluchtursachenbekämpfung und soziale Sicherheit.
Mit wem aber dieser Forderungskatalog umgesetzt werden soll, das ist den Spitzenkandidaten Cem Özdemir und Katrin Göring-Eckardt nicht recht eingefallen.
Und damit fallen sie wieder dahin zurück, woher sie gekommen sind: eine beliebige Parteigruppierung, die kein Profil aufweist, sowohl mit rot als auch schwarz können will und daher dem potentiellen Wähler Fragen aufwirft, warum er ausgerechnet grün wählen soll, wenn er sich mit dieser Stimmangabe sowohl links als auch rechts wiederfinden kann.
Dann doch lieber bei der nächsten Bundestagswahl eine Partei wählen, deren politische Ausrichtung klar kommuniziert wird.