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Wahldebakel für die SPD: CDU klarer Wahlsieger - Regierungschefin Hannelore Kraft tritt zurück

Hannelore Kraft, SPD-Ministerpräsidentin und Landeschefin der Sozialdemokraten, ist am Abend von allen Parteiämtern zurückgetreten und übernahm die Verantwortung für die SPD-Wahlschlappe.

DÜSSELDORF. - Die CDU um Spitzenkandidat Armin Laschet hat die Wahl in Nordrhein-Westfalen nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis überraschend deutlich gewonnen, die seit 2012 regierende rot-grüne Koalition ihre Mehrheit im Landtag verloren.

Der christdemokratische Wahlsieger kam auf 33,0 Prozent (2012: 26,3%), während die seither stärkste Kraft SPD (2012 noch 39,1 Prozent) um Ministerpräsidentin Hannelore Kraft im Stammland der Sozialdemokraten nur noch 31,2% auf sich vereinen konnte.

In den jüngsten Umfragen lieferten sich CDU und SPD noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei der Wahl am heutigen Sonntag, mussten sich die Sozialdemokraten Herausforderer Laschet und der ihn tragenden CDU deutlich beugen.

Drittstärkste Kraft wurde die FDP mit 12,6 Prozent (2012: 8,6%), vor der erstmals in den Düsseldorfer Landtag einziehenden AfD mit 7,4 Prozent (2012: ./.). Auf 6,4 Prozent abgestürzt sind die GRÜNEN (2012: 11,3%), während die LINKE bei 4,9 Prozent (2012: 2,5%) landet und nicht im Landtag vertreten sein wird. Die PIRATEN kamen auf unbedeutende 0,9 Prozent (2012: 7,8%). 13,1 Millionen Bürger waren in NRW zur Wahl des Landtags in Düsseldorf aufgerufen, die Wahlbeteiligung lag bei 66,0 Prozent.

Nach Bekanntwerden der ersten Prognose hat Hannelore Kraft ihren Rücktritt als stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende und als SPD-Landesvorsitzende erklärt. Sie übernehme damit die Verantwortung für die schwere Niederlage der SPD bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen, sagte sie.

Die Sitzverteilung ergibt sich wie folgt: SPD 69, CDU 72, GRÜNE 14, FDP 28, AfD 16. Bei insgesamt 199 Sitzen hätte eine CDU/FDP-Koalition exakt die erforderlichen 100 Sitze, um eine -wenn auch äußerst knappe- Regierungsmehrheit zu erlangen. Möglich wäre auch eine Ampelkoalition aus SPD, FDP und GRÜNEN sowie eine große Koalition aus CDU und SPD.