Die CDU, CSU und ihre Generalsekretäre
BERLIN / MÜNCHEN. - Eines ist klar: Wer in einer der Unionsparteien Generalsekretär werden oder bleiben will, muss das Zeug zum Holzen haben, Feingeister sind nicht gefragt, eher die Männer oder Frauen fürs Grobe. Wer diesen Teil der Stellenbeschreibung nicht oder nicht ganz erfüllte, hatte keinen Spaß an dem Job, siehe Heiner Geissler oder Hermann Gröhe.
Weit besser passten da schon Ronald Pofalla, Laurenz Meyer oder, wenn auch nur kurz, Volker Kauder für die CDU. Noch besser konnte es die CSU, die stets die wirklich groben Burschen oder Maderln von der Kette ließ. Die Liste ist Legende, einige Höhepunkte stellten Gerold Tandler, Markus Söder, Friedrich Zimmermann, Edmund Stoiber, Christine Haderthauer, Alexander Dobrindt und nicht zu vergessen, Franz-Josef Strauß dar.
Das derzeitige Personal erfüllt sicherlich alle Anforderungen, ist in Pöbelei und Nahkampf nahezu perfekt. Der derzeitige CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer befindet sich in einem Mehrfrontenkampf mit fast allen im Bundestag vertretenen Parteien, dazu noch mit Kriegsflüchtlingen, Kirchen und eigenen Parteimitgliedern (von –freunden kann man derzeit nicht sprechen).
Dem will der CDU-Generalsekretär, Peter Tauber nicht nachstehen. In stolzer Tradition hessischer Politiker wie Alfred Dregger, Manfred Kanther und Martin Hohmann, nicht zu vergessen Erika Steinbach, holzt Tauber zurzeit in den Berliner Runden, wobei er wegen der desolaten Wahlergebnisse seiner Partei in den letzten Wochen nicht zu beneiden ist.
Und jetzt holt ihn noch seine eigene Geschichte ein. Taubers ehemalige Kreisgeschäftsführerin im Main-Kinzig-Kreis wirft dem CDU-Generalsekretär persönliches Mobbing vor. Es sollen damals Telefongespräche mitgeschnitten und Verhaltensprotokolle erstellt worden sein.
Außerdem soll er als CDU-Kreisvorsitzender an der Verfassung eines Mobbing-Papiers unter der Bezeichnung „Pflegehinweise für das Kaninchen“ gegen sie beteiligt gewesen sein und sie auch persönlich gemobbt haben, um sie aus dem Amt zu treiben.