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Die Gutenachtgeschichte war einfach zu lang

DAS TV-DUELL Merkel vs. Schulz, am gestrigen Sonntag, 03. September: Hinten Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Herausforderer Martin Schulz vorne das Moderatorenteam Sandra Maischberger (ARD), Claus Strunz (ProSieben/SAT.1), Maybrit Illner (ZDF) und Peter Kloeppel (RTL, von links nach rechts). Foto: WDR/Herby Sachs

BERLIN. - Die einen nannten es TV-Duell, die anderen ein Bewerbungs- oder Koalitionsgespräch noch andere wurden eingeschläfert. Die Rede ist von einem 95 Minuten langen Werfen mit Wattebäuschchen, dessen Wiederholung sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bereits im Vorfeld ängstlich verweigert hatte, allerdings grundlos, wie man am Sonntagabend sah.

Gegen eine Teflon-Kanzlerin ist nicht gut ankämpfen, das merkte Herausforderer Martin Schulz (SPD) jetzt genauso wie seine Vorgänger Steinmeier und Steinbrück. Seine nicht allzu vielen Angriffe lenkte Merkel souverän in Koalitionsgespräche um.

Den vier überforderten Moderatoren von ARD, ZDF, ProSieben/SAT.1 und RTL gelang es nicht, Feuer in die lustlose Debatte zu bringen. Dabei hätten sie viele Gelegenheiten gehabt, das Gespräch auf Zukunftsfragen, Klima- und Bildungspolitik zu bringen. Fehlanzeige.

Einzige Überraschung des Abends: Merkel behauptete, eine Rente mit 70 werde es mit ihr nicht geben. Was hatte sie allerdings vor vier Jahren zugesagt? „Eine Maut wird es mit mir nicht geben!“ Und was haben wir jetzt?