Trotz Kreuzbandriss die nächsten Wettbewerbe bereits im Visier
Pole Dancerin Lea Roth aus Zwingenberg konzentriert sich statt auf WM in London auf ihre Reha: Knie-Experte Dr. Wolfgang Franz optimistischKAISERSLAUTERN / ZWINGENBERG. - Solch einen Sprung von der Stange auf die weiche Matte hatte Lea Roth schon Tausende Male gemacht, ohne dass etwas passiert ist. Doch an diesem Donnerstag Ende Mai, bei einem lockeren Training in der Schweiz, war alles anders: Die Pole-Dancerin vollführt eben noch eine kunstvolle Figur, doch kaum dass sie auf der Matte landet, greift sich Lea Roth sofort in die Kniekehle und stößt einen deutlich hörbaren Schmerzschrei aus: Das Kreuzband ist gerissen.
Aber Kämpferin wie sie ist, trainiert sie trotz Schmerzen weiter, sie taped sich das Knie, verzichtet einfach auf die Sprünge, gibt sogar noch Kurse und bekommt eine Woche später im MRT den endgültigen Befund. Sofort ist ihr klar: Sie muss operiert werden und kann nicht an der WM am 23. und 24. Juli in London teilnehmen.
Weil sie als Extremsportlerin jedoch ein gut funktionierendes Knie braucht, lässt sie sich von Dr. Wolfgang Franz operieren, einem der führenden Knie-Experten Deutschlands. Er weiß, wie wichtig neben einer perfekten chirurgischen Behandlung auch eine unterstützende emotionale Ansprache ist.
„Ich mache Sie fit für die nächste Weltmeisterschaft“, meinte er zu seiner Patientin, deren Kreuzband er mit einer eigens entwickelten Methode ersetzt hat, so dass nur kleinste Narben in der Kniekehle zurückbleiben werden.
Lea Roth ist ein Energiebündel. „Ich bin immer in Bewegung“, sagt die 28-jährige Zwingenbergerin, jeden Tag sind zwei bis drei Stunden Sport das absolute Minimum. Schon als Kind und Jugendliche war sie immer aktiv und hat früh ihre Leidenschaft für das Tanzen entdeckt. Später begann sie mit Krafttraining und hat an Geräten und mit Hanteln ihren Körper in Form gebracht und gehalten.
Pole Dance betreibt Lea Roth seit drei Jahren, wobei sie schon etliche Wettbewerbe im In- und Ausland gewonnen hat. Aktuell ist sie Deutsche Pole Sport-Meisterin 2016, was sie für die Teilnahme an der Weltmeisterschaft qualifiziert hat.
Pole Dance, was wörtlich übersetzt „Stangentanz“ bedeutet, ist ein höchst anspruchsvolles Ganzkörpertraining, das von den Athletinnen (und wenigen Männern, die es betreiben) eine ausgeprägte Muskelkraft, eine perfekte Körperbeherrschung und allergrößte Beweglichkeit erfordert.
Diese Sportart wird derzeit immer populärer und Lea Roth, eine der bekanntesten Aktiven auf diesem Gebiet, gibt Pole Dance-Workshops in ganz Deutschland. Regelmäßige Kurse bietet sie unter anderem im „Pole and Move“ in Mannheim an. Ihr Motto: „Pole Dance ist wie Sport, nur krasser.“ Hauptberuflich ist Lea Roth als Fitnesstrainerin, Kurstrainerin und Tänzerin tätig.
Damit Lea Roth wieder voll durchstarten kann, steht jetzt ein intensives Reha-Programm mit ausgiebiger physiotherapeutischer Unterstützung auf dem Programm. Zunächst war sie auf Unterarmgehstützen unterwegs und eine Maschine (Continuous Passive Motion) hat für gleichmäßige, wiederkehrende Bewegungen des linken Beins gesorgt. Insgesamt sechs Wochen lang ist das verletzte Knie von einer Orthese gestützt.
Das Ziel ist klar: Um an der Stange eine gute Figur zu machen, muss Lea Roth ihr linkes Knie wieder komplett durchdrücken können. In sechs Monaten soll ihr operiertes Knie wieder voll belastbar sein. „Bis dahin werde ich eben einfach mehr mit dem Oberkörper und den Armen trainieren“, gibt sich Lea Roth ganz pragmatisch.
Und hat sich fest vorgenommen, 2017 wieder bei Meisterschaften anzutreten. Ihre Einschätzung über ihren behandelnden Arzt, Dr. Wolfgang Franz, fasst sie kurz und bündig zusammen: „Sympathisch, aufbauend, kompetent und erfahren.“
Dr. Wolfgang Franz:
Dr. Wolfgang Franz ist Unfallchirurg und Sportmediziner sowie Mitinhaber der Kaiserslauterer Lutrina Klinik. Von 1989 bis 2000 war er Mannschaftsarzt beim 1. FC Kaiserslautern. Im vorigen Jahr hat er über 1400 Knieoperationen durchgeführt und Ärzte aus der ganzen Welt lassen sich von ihm in den neuesten Operationstechniken schulen.
Der Knie-Spezialist nimmt auch im Krankenhaus Grünstadt sowie im Ethianum in Heidelberg Eingriffe vor. Gemeinsam mit dem Viernheimer Medizinjournalisten Robert Schäfer hat er im Herbig-Verlag die beiden Bücher „Die Knie-Sprechstunde“ (2. Auflage) und „Knie-Arthrose“ (5. Auflage) veröffentlicht. Die Video-Clips von Dr. Franz auf youtube über Künstliche Gelenke, Kreuzbandrisse und Meniskusschäden sind insgesamt schon über 30.000 Mal aufgerufen worden.
Im Fernsehen ist Dr. Franz regelmäßig zu sehen. Im ZDF erklärte er in der „Vollen Kanne“, warum Yoga auch Knieverletzungen auslösen und wie man diesen vorbeugen kann. In einer früheren „Volle Kanne“-Sendung ist zu sehen, wie Dr. Franz bei einer Volleyball-Spielerin ein gerissenes Kreuzband behandelt hat.
Auf Pro7 demonstrierte er in der Sendung „Galileo“ die Rekonstruktion eines gerissenen Bandes, das erst kürzlich von belgischen Wissenschaftlern im Kniegelenk entdeckt worden war und das als „neues Körperteil“ in der Presse beschrieben wurde. Weitere Infos unter: www.lutrinaklinik.de