Ein verlorener Abend: Die unnötige Maybrit Illner-Talkrunde
MAINZ. - Was hätte man alles mit dem Abend des ersten warmen Frühlingstages des Jahres anfangen können. Stattdessen sitzt man vor dem Fernseher und staunt über eine völlig desolate Gesprächsrunde bei „Maybrit Illner“, bei der viele Themen angesprochen, und nicht eine einzige wichtige Frage beantwortet wurde.
Mit von der Partie der anscheinend unverzichtbare Vorzeige-Erdoganverteidiger Rechtsanwalt Fatih Zingal, der schon drei Tage zuvor bei Frank Plasbergs „Hart aber Fair“ mit Wirklichkeit und Seriosität so seine Probleme gehabt hatte.
So aber schlugen sich neben Zingal auch Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen), Gesine Schwan (SPD), Dorothee Bär (CSU) und der niederländische Soziologe und Migrationsforscher Ruud Koopmans und der Leitung einer überforderten Moderatorin Maybrit Illner die Argumente folgenlos um die Ohren.
Stets genau dann und nicht zum ersten Mal von der Moderatorin harsch unterbrochen, wenn es einmal interessant zu werden drohte. „Erdogans Zorn - lässt Europa sich provozieren?“ hieß das Thema des Abends, die „klare Kante“ wurde mehrmals gefordert, aber nicht konsequent erklärt und zerredet, nicht zuletzt durch internen Streit der deutschen Polit-Damen.
Wieder einmal schien das deutsche Südstaaten-Problem durch. Fazit des Abends: Talkshows im deutschen Fernsehen, wie lange lässt sich der Zuschauer noch provozieren?