Thüringen hat gewählt: Bodo Ramelow siegt und kommt doch in Not
Die Links-Partei von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow ist klarer Wahlsieger, ohne dass sich bisher ein mögliches Regierungsbündnis abzeichnet: Seine bisherige Rot-Rot-Grüne Regierung ist abgewählt + + + GRÜNE und FDP zittern noch um den Einzug ins LandesparlamentERFURT. - 1,73 Millionen Thüringer waren am heutigen Sonntag, 27. Oktober, aufgerufen ein neues Landesparlament zu wählen. Nach Hochrechnungen ist Ministerpräsident Bodo Ramelow der strahlende Wahlsieger, steht aber dennoch vor einer komplizierten Regierungsbildung.
Das seitherige Bündnis aus Rot-Rot-Grüne hat jedenfalls keine Mehrheit mehr, soviel steht bereits fest. Die Linkspartei von Ministerpräsident Bodo Ramelow ist Prognosen zufolge allerdings erstmals stärkste Kraft in Thüringen geworden.
Sie gewinnt knapp 3 Prozent hinzu, kommt auf 31,0 Prozent, nachdem sie 2014 noch bei 28,2 Prozent lag. Die CDU mit Spitzenkandidat Mike Mohring, die bei der vorherigen Wahl noch mit 33,5 Prozent an der Spitze lag, rutscht deutlich ab, verliert 11,7 Prozent, und kommt nur noch auf 21,8 Prozent.
Die AfD mit ihrem weit rechts stehenden Spitzenkandidaten Björn Höcke kann ihren Stimmanteil auf 23,5 Prozent mehr als verdoppeln (plus 12,9%).
Die SPD verliert 4,2 Prozent und fährt mit 8,2 Prozent ihr schlechtestes Landtagsergebnis in Thüringen ein. GRÜNE mit 5,1 Prozent (minus 0,6 %) und FDP mit 5,0 Prozent (plus 2,5 %) müssen noch um den Einzug ins Erfurter Landesparlament zittern. Die Wahlbeteiligung lag mit 64,9 Prozent um 12,2 % höher als 2014.
Ministerpräsident Bodo Ramelow sieht nach dem Abschneiden seiner Partei einen klaren Regierungsauftrag: „Ich sehe mich ganz klar bestätigt.
Bei dem Zustimmungswert, den meine Partei bekommen hat, ist der Regierungsauftrag klar bei meiner Partei. Und ich werde diesen Auftrag auch annehmen“, sagte er am Sonntagabend in der Landeshauptstadt.
Wegen der guten Wahlbeteiligung sei er stolz auf das Land Thüringen. „Die Wahlbeteiligung ist seit langem nicht mehr so hoch gewesen, deswegen ist es ein großer Tag für unser Parlament.“