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Was ist los mit der Deutschen Bank?

In der Krise: Die Deutsche Bank.

Co-Vorstandsvorsitzender John Cryan ist bemüht die Krise klein zu reden.

Die beiden Zwillingstürme "Soll" und "Haben" in Frankfurt/Main neigen sich derzeit mehr in Richtung Soll. Fotos: djv-Bildportal

FRANKFURT. - Wer die aktuelle Situation der Deutschen Bank bewerten will, kann aus den deutschen Medien so gut wie jede gewünschte Antwort herauslesen. Die FAZ feiert den Verkauf des Versicherers Abbey Life für eine Milliarde Euro als Befreiungsschlag, obwohl die Aufsichtsbehörden dem geplanten Deal noch nicht zugestimmt haben.

Der SPIEGEL sieht es bei Deutschlands größtem Geldhaus lichterloh brennen. Denn bei knappem Kapital drohe der Bank auch noch eine riesige Strafe aus den USA. 14 Milliarden Dollar wolle das US-Justizministerium, und aus eigener Kraft könne die Bank die Strafe nicht stemmen, auch wenn sie noch reduziert werden solle.

Der Co-Vorsitzende der Partei DIE LINKE, Bernd Riexinger, fordert, die Bank unter öffentliche Kontrolle zu stellen. Die Deutsche Bank habe sich zu Boden gewirtschaftet, hatte Riexinger der Deutschen Presse-Agentur gesagt.

Die Chaos-Bank sei nichts mehr wert, aber das Management strotze weiter vor Borniertheit. Die Deutsche Bank müsse unter demokratische Kontrolle gestellt und auf einen öffentlichen Auftrag festgelegt werden.

Statt erneut Milliarden Steuergelder zu verbrennen, müsse das Finanzgeschäft auf eine solide Basis gebracht werden. Dazu zähle laut Riexinger die zinsgünstige Finanzierung wirtschaftlich sinnvoller Investitionen.

Der neue Präsident des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo, Clemens Fuest, sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung", das aktuelle Problem der Deutschen Bank berge hohe Risiken bis zur neuen Krise.

Fuest forderte strengere Kapitalvorschriften für Banken. Ein zentraler Punkt in der Finanzkrise, den die Politik nicht gelöst habe, sei das mangelnde Eigenkapital der Banken. Das Ziel müsse mindestens acht Prozent der Bilanzsumme sein.

Nur dann könne es funktionieren, dass Banken, die in eine Krise geraten, Verluste auffangen können und - wenn sie geschlossen werden müssen - nicht die Steuerzahler belasten.