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Angela Merkel verkĂŒndet drastische Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus

Kanzlerin Angela Merkel verkĂŒndete drastische Maßnahmen von Bund und LĂ€ndern im Kampf gegen das Corona-Virus. Foto: by Agentur -pdh-

Deutschlands BĂŒrgerinnen und BĂŒrgern stehen weitreichende EinschrĂ€nkungen ins Haus + + + Am heutigen Montag haben sich Bund und LĂ€nder auf ein großes Paket gegen die Verbreitung des Coronavirus geeinigt „Wir werden auf vieles verzichten mĂŒssen“, sagte die Kanzlerin

BERLIN. - Bund und LĂ€nder wollen mit drastischen EinschrĂ€nkungen die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland verlangsamen. „Das sind Maßnahmen, die es so in unserem Lande noch nicht gegeben hat“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am heutigen Montagabend.

Man wolle verhindern, dass das Gesundheitssystem ĂŒberfordert werde. Bund und LĂ€nder beschlossen deshalb einen insgesamt eineinhalb seitigen Handlungskatalog.

GeschÀfte geschlossen, Gottesdienste und Treffen in Vereinen verboten

Viele GeschĂ€fte sollen geschlossen, Gottesdienste und Treffen in Vereinen verboten und SpielplĂ€tze gesperrt werden, lautet der Beschluss der Bundesregierung und der LĂ€nderchefs. Diese Maßnahmen sollen ab sofort gelten.

SupermĂ€rkte und andere, zur Versorgung der Menschen dienende LĂ€den, sollen jedoch offen bleiben – allerdings mit einer gewissen Steuerung, um Warteschlangen zu vermeiden.

Nicht geschlossen werden sollen auch GetrĂ€nkemĂ€rkte, Apotheken, SanitĂ€tshĂ€user, Drogerien, Tankstellen, Banken und Sparkassen, sowie Poststellen, Gartenbau- und TierbedarfsmĂ€rkte oder der Großhandel. Sonntags-Verkaufsverbote sollen ausgesetzt werden.

Übernachtungsangebote deutlich eingeschrĂ€nkt

Der Bund-LĂ€nder-Beschluss beinhaltet auch, dass Übernachtungsangebote im Inland nur noch zu „notwendigen und ausdrĂŒcklich nicht zu touristischen Zwecken“ genutzt werden sollen. „Das bringt auch mit sich, dass es keine Urlaubsreisen ins In- und auch keine ins Ausland geben soll“, sagte Merkel.

Bars, Clubs, Diskotheken sowie Kneipen, Theater, Opern, KonzerthĂ€user und Museen sollen - wie in einigen LĂ€ndern bereits der Fall oder angekĂŒndigt - geschlossen werden. Außerdem sollen Messen, Ausstellungen, Kinos sowie Freizeit- und Tierparks, sowie auch Spielhallen, Spielbanken und Wettannahmestellen und Bordelle zu bleiben.

Sportbetrieb untersagt, SpielplÀtze geschlossen

Der Sportbetrieb auf und in allen öffentlichen und privaten Sportanlagen, Schwimm- und SpaßbĂ€dern, Fitnessstudios und Ă€hnliche Einrichtungen soll geschlossen werden. Auch SpielplĂ€tze sollen gesperrt werden.

DarĂŒber hinaus sollen ZusammenkĂŒnfte in Vereinen und sonstigen Sport- und Freizeiteinrichtungen verboten werden. Dies gilt auch fĂŒr Kirchen, Moscheen, Synagogen und andere Glaubensgemeinschaften.

Besondere Besuchsregelungen fĂŒr KrankenhĂ€user und Pflegeheime

FĂŒr KrankenhĂ€user, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen und Pflegeheime sollen besondere Besuchsregelungen erlassen werden.

In Mensen, Restaurants, SpeisegaststĂ€tten und Hotels soll das Risiko einer Verbreitung des Coronavirus durch eine Abstandsregelung fĂŒr Tische und einer Reglementierung der Besucherzahl verringert werden.

„Soziale Kontakte verringern, um schneller durch diese Phase hindurch zu kommen“

„Es geht darum, soziale Kontakte zu verringern. Das wirtschaftliche Leben, die Energieversorgung und die medizinische Versorgung sollten aufrecht erhalten werden“, betonte die Kanzlerin.

Die Umsetzung der nun beschlossenen Maßnahmen obliege den LĂ€ndern und Kommunen. „NatĂŒrlich wird es Kontrollen geben“, betonte die Kanzlerin, die Ă€ußerst sachlich auftrat.

Merkel hoffe, „dass es ein gewisses Einsehen der Menschen gibt“. So sei es beispielsweise sinnlos eine Schule zu schließen, wenn sich die gleichen SchĂŒler dann woanders treffen.

„Wir kommen umso schneller durch diese Phase hindurch, je mehr sich jeder einzelne an diese Auflagen und an diese Regelungen hĂ€lt.“