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Bundestagswahl: Wird der SPD-Wahlsieger Olaf Scholz auch Kanzler?

Olaf Scholz und seine Sozialdemokraten haben die Bundestagswahl am Sonntag nach den letzten Hochrechnungen gewonnen. Ob er auch die künftige Regierung als Kanzler führen wird, müssen die jetzt beginnenden Koalitionsgespräche ergeben, nachdem der unterlegene Unions-Kandidat Armin Laschet ebenfalls Regierungansprüche stellt. Foto: Pressedienst SPD

Die SPD gewinnt nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis die Wahl und verweist die Union auf Platz zwei, die GRÜNEN werden drittstärkste Kraft vor der FDP, AfD und den LINKEN

BERLIN. - Die SPD hat die Bundestagswahl am Sonntag nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis gewonnen und löst als stärkste Kraft die CDU/CSU ab. Diese stürzte nach 16 Jahren Regierungszeit von Kanzlerin Angela Merkel mit ihrem Kandidaten Armin Laschet auf ein Rekordtief.

Die Grünen mit Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock wurden mit dem besten Ergebnis ihrer Geschichte deutlich drittstärkste Partei vor FDP, AfD und Linken.

Gemäß des vorläufigen amtlichen Endergebnisses kam die SPD auf 25,7 Prozent (2017: 20,5%). Die CDU/CSU fällt auf 24,1 Prozent (32,9%) zurück. Die Grünen erlangen 14,8 Prozent (8,9%). Die FDP verbessert sich auf 11,5 Prozent (10,7%).

Die bisher drittstärkste Kraft AfD kommt auf 10,3 Prozent (12,6%). Die Linke rutscht mit 4,9 Prozent (9,2%) unter die für den Parlamentseinzug nötige 5-Prozent-Marke kann aber wegen dreier Direktmandate dennoch im Bundestag verbleiben.

Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW), als Partei der dänischen Minderheit von der Fünf-Prozent-Hürde befreit, kann laut ARD-Hochrechnung einen Abgeordneten in den Bundestag entsenden, Sonstige 8,7 Prozent.

Die Mehrheitsverhältnisse im Bundestag ändern sich damit deutlich. Die Verteilung der 735 Sitze sieht nach diesem Ergebnis wie folgt aus: CDU/CSU 196 (2017: 246), SPD 206 (153), Grüne 118 (67), FDP 92 (80), AfD 83 (94), Linke 39 (69), SSW 1 (1).

Damit zeichnet sich eine schwierige Regierungsbildung ab. Einzig denkbares Zweierbündnis wäre eine neue große Koalition, die weder von der SPD noch von der Union angestrebt wird. So könnte es voraussichtlich zum ersten Mal seit den 50-er Jahren ein Dreierbündnis im Bund geben. Rein rechnerisch sind allerdings mehrere Konstellationen möglich.

Die Beteiligung der knapp 61,2 Millionen Wahlberechtigten liegt bei 76,6 Prozent. 2017 betrug sie 76,2 Prozent.