Kartellbehörden: Rekordstrafen für LKW-Hersteller erwartet
BRÜSSEL. - Die sechs wichtigsten Lastwagen-Hersteller sollen ihre Kunden über Jahre hinweg systematisch durch Preisabsprachen getäuscht und die Einführung neuer Emissionstechnologien verschleppt haben
Die europäischen Kartellbehörden ermitteln seit 2011 und stehen vor dem Abschluss ihrer Untersuchungen. Gemeinsam repräsentieren die sechs Lkw-Hersteller einen Marktanteil von fast 100 Prozent. In Europa gibt es keine größeren Wettbewerber.
Den Lkw-Herstellern, zu denen Daimler, Renault, Scania und Volvo gehören sollen, droht die höchste Kartellstrafe der EU-Wirtschaftsgeschichte. Wie die Financial Times am Montag berichtet, werden die EU-Kartellbehörden die Strafe in Kürze aussprechen.
Fachleute rechnen mit einer Gesamtstrafe nicht unter 2,6 Milliarden Euro, diese Summe sollen die Hersteller insgesamt für diese Angelegenheit zurückgelegt haben.
Nach EU-Rahmenbedingungen allerdings könnte die Strafe gegen die Hersteller jedoch noch deutlich höher ausfallen. Demnach sind Strafen von bis zu zehn Prozent ihres Jahresumsatzes möglich, was bei den involvierten Firmen eine Summe von etwa 10,7 Milliarden Euro ausmachen würde. Fotos: djv-Bildportal