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Ökofirma wegen windiger Prognosen beklagt: 14 Millionen Kosten fĂŒr Juwi

Dunkle Wolken ĂŒber dem „Hungerberg“ im saarlĂ€ndischen Ottweiler: Wegen windiger Stromertragsprognosen muss der Projektentwickler JUWI einen dort errichteten Windpark zurĂŒcknehmen. Symbolfoto: Wikipedia

DÜSSELDORF. - „Weil drei WindrĂ€der weniger Strom produzieren als versprochen, klagten zwei Stadtwerke 2015 gegen den Projektentwickler Juwi. Jetzt wurde der Streit beigelegt: Juwi nimmt die MĂŒhlen zurĂŒck und zahlt 14 Millionen Euro“, berichtet das >Handelsblatt<.

Dem Bericht zufolge hatten der im rheinland-pfĂ€lzischen Wörrstadt ansĂ€ssige Projektentwickler Juwi und die Pfalzwerke im Jahr 2010 am „Hungerberg“ im saarlĂ€ndischen Ottweiler einen kleinen Gemeinschaftswindpark errichtet, der sich als wirtschaftlicher Flop erwies.

Die prognostizierten Gewinne, die ĂŒber Windkraftanlagen mit einer KapazitĂ€t von insgesamt sechs Megawatt erwirtschaftet werden sollten, entpuppten sich fĂŒr die Partner jedoch schnell als Verlustbringer, weil die WindrĂ€der des Herstellers Enercon viel weniger Strom erzeugten als von Juwi geplant.

Die Prognosen der jungen Ökostromfirma seien viel zu hochgegriffen gewesen, kritisierte das Management der Pfalzwerke, weshalb Juwi kurzerhand aus dem Gemeinschaftsprojekt ausschied. Die Juwi-Anteile wurden damals

Die Pfalzwerke und ihr neuer Partner forderten von Juwi, den Flaute-Park rĂŒckabzuwickeln. Weil sich Juwi weigerte, reichten die beiden Stadtwerke im Oktober 2015 Klage ein.

Jetzt haben sich die StreithĂ€hne nach Informationen des Handelsblatts außergerichtlich geeinigt. Juwi hat demnach die drei WindrĂ€der zurĂŒckgenommen. Der Projektentwickler, der seit Ende 2014 mehrheitlich dem Mannheimer Versorger MVV Energie gehört, soll angeblich 14 Millionen Euro fĂŒr die RĂŒckabwicklung an die Stadtwerke gezahlt haben.

Juwi sei in konkreten Verhandlungen mit einem Kaufinteressenten fĂŒr die Übernahme der WindrĂ€der, und rechne damit, „dass wir im Laufe dieses Jahres abschließen können“.

„Doch ob die Ökofirma fĂŒr den Flaute-Park tatsĂ€chlich 14 Millionen Euro erlösen kann, ist lĂ€ngst nicht garantiert. Im Zweifel dĂŒrfte Juwi auf den Einbußen durch seine windigen Prognosen selbst sitzenbleiben“, schreibt das Handelsblatt.

AusfĂŒhrlicher Bericht unter: http://app.handelsblatt.com/unternehmen/energie/klage-gegen-oekofirma-windige-prognosen-kosten-juwi-millionen/20098582.html?share=mail