CDU/CSU und SPD abgestraft, Union bleibt dennoch stärkste Kraft - AfD bei 12,6 Prozent
Bundestagswahl: AfD wird drittstärkste Fraktion im Deutschen Bundestag, die FDP ist wieder im Parlament vertreten, die Wahlbeteiligung mit 76,1 Prozent deutlich gestiegenBERLIN. - Rekordverlust für die Union, gleichwohl bleibt die Partei um Kanzlerin Angela Merkel stärkste politische Kraft im deutschen Bundestag.
Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis liegt die Kanzlerpartei bei 33,0 Prozent, die SPD unterbietet ihren seitherigen Negativrekord mit 20,5 Prozent, und kündigte unmittelbar nach Bekanntwerden der ersten Prognose an, für eine große Koalition nicht mehr zur Verfügung zu stehen.
Die AfD entscheidet mit 12,6 Prozent das Rennen um Platz drei für sich. Wieder in den Bundestag eingezogen ist die FDP. Mit 10,7 Prozent schicken sich die Liberalen jetzt an, gemeinsam mit der Union und den GRÜNEN eine Regierung zu bilden. Dies wäre nach der Absage der Sozialdemokraten an eine Fortführung der GroKo, letztlich auch die einzige Möglichkeit einer Regierungsbildung jenseits einer Minderheitenregierung.
Die LINKE vereint 9,2 Prozent der Stimmen auf sich, die GRÜNEN kommen auf 8,9 Prozent. Sonstige Parteien kamen auf 5,1 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 76,1 Prozent gegenüber 71,5 Prozent im Jahr 2013.
Damit verliert die Union in der Summe einen Stimmenanteil von 8,5 Prozent, die SPD hat Verluste von 5,2 Prozent zu verkraften, während sich die FDP über einen Zuwachs von 5,9 Prozent freut und auch die GRÜNEN 0,5 Prozent mehr Stimmenanteile auf sich vereinen konnte.
Ein Zuwachs von 7,9 Prozent der Wählerstimmen katapultierte die AfD erstmals in den Deutschen Bundestag, während die LINKE mit 0,6 Prozent Zuwachs ihre Ziele verfehlte. Auch die GRÜNEN erreichten ein leichtes Plus von 0,5 Prozent.
Nach diesem Ergebnis ergibt sich eine Sitzverteilung von 246 Mandaten für die Union, die SPD kommt auf 153 Sitze, der AfD fallen 94 Mandate zu. Die FDP zieht nach vierjähriger Pause wieder mit 80 Abgeordneten in den Bundestag ein, die LINKE bekommt 69 Sitze und auf die GRÜNEN entfallen 67 Mandate bei einer Gesamtzahl von 709 Abgeordneten.