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Buddha braucht keine Gesprächsprotokolle

BERLIN. - Gabriels Kittel brennt, und zwar heißer, als er es sich in seiner niedersächsischen Gemütlichkeit je vorstellen konnte. Und das in einer Zeit, in der sich gerade die Umfragewerte, wenn auch auf historisch niedriger Basis, zu stabilisieren begannen. Das Sommerloch findet in diesem Jahr sowieso nicht statt, da kann der Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister auch munter in den Schlagzeilen mitmischen. Und das erledigt er nun nicht zu knapp.

Gabriel ist schwer in Bedrängnis gekommen. Gegen den Widerspruch des Bundeskartellamts hat er eine Ministererlaubnis für eine Übernahme von Tengelmanns Kaiser’s Kaffee durch Edeka ausgesprochen und dazu noch peu á peu eine Entlassung von 10 Prozent der Mitarbeiter zugestanden. Das nennt sich wahrlich sozialdemokratisches Handeln.

Nun haben der SPIEGEL sowie ein Rechercheteam von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung herausgefunden, dass Gabriel zuvor Geheimgespräche mit Tengelmann und Edeka geführt hatte, nicht aber mit dem anderen Bieter REWE, der sogar ein besseres Angebot für Tengelmann vorgelegt haben soll. Und als Gipfel des Gabriel‘schen Dilettantismus fehlen von diesen Gesprächen jede Gesprächsnotizen. Hoffentlich wird es demnächst wenigstens über seinen Rücktritt schriftliche Unterlagen geben. Foto: djv Bildportal