NEWS

Wohnbacher Schmuckstück eingeweiht: Saniertes historisches Rathaus „ein prachtvoller Bau“

Bürgermeister Rouven Kötter übergibt im Beisein der Ersten Beigeordneten Carmen Körschner, dem Vorsitzenden der Gemeindevertretung Gerhard Weber, Planer Rainer Tropp und Landrat Joachim Arnold den Schlüssel an die Vorsitzende des Arbeitskreises Dorferneuerung Christel Eiser und die Mitglieder des Arbeitskreises.

Seit Samstag, 26. November, ziert wieder ein großer, vom Arbeitskreis Dorferneuerung schön geschmückter Weihnachtsbaum das gerade sanierte und seiner Bestimmung übergebene alte Rathaus in Wohnbach. Foto: mk-Presse

WOHNBACH. - Ein Gebäude wie das historische Rathaus in Wohnbach findet man nicht oft. Im Jahr 1665 wurde es errichtet und ist damit über 350 Jahre alt. Für seine Zeit ein sehr prachtvoller Bau, der in den letzten Jahrhunderten vielseitig genutzt wurde. Der Zahn der Zeit nagte jedoch an den Balken und Mauern. In den vergangenen Jahren wurde das Gebäude aufwändig saniert und konnte am vergangenen Wochenende offiziell eingeweiht werden.

„Das alte Rathaus ist für Wohnbach nicht irgendein Gebäude. Es ist ein besonderes Haus mit einer langen und vielfältigen Geschichte. Immer hat es den Wohnbachern in unterschiedlicher Weise gedient. Die hinter uns liegende Renovierungsphase mit all ihren Herausforderungen ist nur ein ganz kleines Kapitel in dieser eindrucksvollen Geschichte.

„Aber es ist ein sehr wichtiges Kapitel, denn es sorgte dafür, dass das alte Rathaus ein Schmuckstück geworden ist, das nun viele Möglichkeiten bietet. Damit ist es ein wichtiger Baustein für die Zukunftsfähigkeit Wohnbachs als kleiner, lebens- und liebenswerter Ort mit einer engen Ortsgemeinschaft“, begrüßte Bürgermeister Rouven Kötter die Besucher zur offiziellen Einweihung des alten Rathauses, zu der die Gemeinde und der Arbeitskreis Dorferneuerung gemeinsam eingeladen hatten.

Neben den Mitgliedern des Arbeitskreises waren Vertreter aller Wohnbacher Vereine, Pfarrerin Martina Belzer, Planer Rainer Tropp, Lokalhistoriker Eugen Rieß und Landrat Joachim Arnold zur Einweihung gekommen. In seinem kurzen Grußwort ging Kötter auf die gute Zusammenarbeit des Arbeitskreises mit der Gemeinde ein.

„Dass der Arbeitskreis selbst angeboten hat die Einweihungsfeier zu organisieren ist beispielhaft für das Engagement seiner Mitglieder. Hier entstand ein Treffpunkt für Vereine und Bürger. Auch für kleinere Familienfeiern kann das Gebäude gut genutzt werden.

Zudem können sich Paare künftig im historischen Ambiente trauen lassen. Ich bin mir sicher, dass das historische Rathaus auch in Zukunft wieder mit Leben gefüllt wird. Der Einsatz so vieler Ehrenamtlicher ist ein solides Fundament hierfür. Ich danke allen, die sich eingebracht und unterstützt haben“, so Kötter.

Dank richtete er auch an Bauabteilungsleiter Thomas Größer und den für Immobilien zuständigen Fachbereichsleiter Manfred Meißner, die im Rathaus für die Umsetzung der komplexen Sanierung verantwortlich waren.

Landrat Joachim Arnold, der die Umnutzung als Bürgermeister auf den Weg gebracht hatte, ging auf die Bedeutung der Dorferneuerung für Wohnbach und die zahlreichen umgesetzten Projekte ein. Neben der Umgestaltung der Weed stand das historische Rathaus von Beginn an im Mittelpunkt der Planungen.

Wie Arnold berichtete, haben die Wohnbacher ein besonderes Verhältnis zu ihrem Rathaus. Nun haben sie allen Grund stolz auf ihr saniertes Schmuckstück zu sein. Auch Arnold lobte den Arbeitskreis Dorferneuerung, dessen Arbeit inzwischen über die eigentliche Dorferneuerung hinaus geht und aus dem auch die Wohnbacher Nachbarschaftshilfe entstand, die im Obergeschoss des Gebäudes künftig ihr Domizil findet.

Städtebauplaner Rainer Tropp ging in seinem Grußwort auf die Besonderheiten des Gebäudes und der Planungen ein. Für sein Baujahr war das Wohnbacher Rathaus ein sehr stattlicher Bau. Seine Charakteristik musste im Zuge der Planungen erhalten bleiben. Denkmalschützer auf Kreis- und Landesebene mussten daher eng mit einbezogen werden.

Erst durch den modernen Anbau kann das Gebäude sinnvoll genutzt werden. Sanitäre Einrichtungen hätte man im historischen Gebäudeteil beispielsweise schlecht unterbringen können. Durch die moderne Gestaltung des Anbaus ist klar ersichtlich, welche Teile des Gebäudes alt und welche neu sind.

Durch den Erhalt der historischen Toranlage passt sich der Anbau gut in das Dorfbild ein. Zum Abschluss gab Lokalhistorischer Eugen Rieß einen Einblick in die Geschichte. Der Standort wurde von den Wohnbachern ganz bewusst gewählt. Egal aus welcher Richtung man kam, man passierte das damals beeindruckende Gebäude.

Seit seiner Erbauung im Jahr 1665 veränderte sich das ursprüngliche Fachwerkhaus. 1909 fand die Feuerwehr im Erdgeschoss ein Zuhause. Um die Tore für Fahrzeuge anzubringen, mussten Streben herausgenommen werden. Die Statik änderte sich dadurch, und der gesamte Bau verschob sich.

Bei Renovierungsarbeiten wurde das Gebäude mit Winden wieder gerichtet. Nach der Einweihung des neuen Wohnbacher Rathauses stand das Gebäude weitgehend leer und wurde nur noch vom Roten Kreuz genutzt.

Zum Abschluss des offiziellen Teils übergab Bürgermeister Kötter im Beisein der Ersten Beigeordneten Carmen Körschner, dem Vorsitzenden der Gemeindevertretung Gerhard Weber, Planer Rainer Tropp und Landrat Joachim Arnold den Schlüssel an die Mitglieder des Arbeitskreises Dorferneuerung.

Danach hatten die Besucher Gelegenheit, das Gebäude näher zu begutachten. Auf großen Infotafeln konnte man sich historische Bilder, alte Postkarten und Bilder der Sanierung anschauen, die von Dr. Monika Gramatte zusammengestellt worden waren.

Am Nachmittag stand es im Rahmen des Wohnbacher Baumaufstellens allen Bürgern zur Besichtigung offen. Ab sofort kann das Schmuckstück in Wohnbachs Ortsmitte, auf das die Wohnbacher gewiss stolz sein können, von Vereinen und Bürgern als Treffpunkt, für Feiern, Trauungen und viele von Vereinen und Bürgern als Treffpunkt, für Feiern, Trauungen und vieles mehr genutzt werden.