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Der WetterAusflug: Auf den Orchideenhang in Bad Vilbel

Geflecktes Knabenkraut, eine der Orchideenarten, die wir heute zu sehen bekommen.

Wasserwerk Bad Vilbel.

Die zweite Orchideenart ist das Helm-Knabenkraut.

Spechthöhle in einem Apfelbaum in der Streuobstwiese.

Der gelb blĂŒhende Klappertopf ist keine Orchidee...


genauso wenig wie der Wiesensalbei.

Unverzichtbar sind die vierbeinigen Landschaftspfleger. Die Schafe tun ein gutes Werk in den Streuobstwiesen.

Die Karte zur Wandertour.

Wie alljĂ€hrlich lĂ€dt Landrat Joachim Arnold auch in diesem Jahr wieder zu gemeinsamen Wanderungen mit interessierten BĂŒrgern ein, diesmal

WETTERAUKREIS. - Wenn man von Orchideen spricht, dann denkt man an exotische Blumen, die nur unter besonderen Bedingungen gedeihen. Dass es auch eine Vielzahl heimischer Orchideenarten gibt, ist gar nicht so bekannt.

Auf unserer heutigen Wanderung werden wir einige davon sehen können. Vorausgesetzt, man legt die Wanderung auf einen Zeitpunkt von Mitte Mai bis Mitte Juni. Dann kann man das Gefleckte Knabenkraut und mit etwas GlĂŒck auch das Helm-Knabenkraut sehen.

Außerdem werden uns bei der Wanderung zwei „Wetterauer Superlative“ begegnen, nĂ€mlich einmal das grĂ¶ĂŸte zusammenhĂ€ngende Streuobstgebiet und zum anderen das vermutlich grĂ¶ĂŸte zusammenhĂ€ngende BĂ€rlauchgebiet.

Unsere Wanderung beginnt am Friedhof am Ende der Lohstraße in Bad Vilbel. Wir nehmen den schmalen Wiesenweg in Richtung Westen, vorbei an dem Steinmetzbetrieb und nehmen den ersten Weg nach links hinauf zum Weinberg (1), den die Bad Vilbeler „Wingert“ nennen, auch wenn hier schon eine ganze Weile kein Wein mehr wĂ€chst. DafĂŒr durchwandern wir das vermutlich grĂ¶ĂŸte zusammenhĂ€ngende Streuobstgebiet der Wetterau.

Wie unterschiedlich sich Streuobstwiesen entwickeln können, kann man gleich zu Beginn der Wanderung sehen:

  • Rechts die gepflegte Streuobstwiese, die durch gemeinsame AktivitĂ€ten mit Hilfe der Stadt, des Naturschutzfonds Wetterau und örtlicher Vereine geschaffen und erhalten wurde.

  • Links der ungepflegte Bestand, der letztlich auf die schwierigen EigentumsverhĂ€ltnisse zurĂŒckzufĂŒhren ist, wo teilweise nur kleine und kleinste Parzellen eine Bewirtschaftung nicht mehr lohnend erscheinen lassen.

Am Ende des kurzen Anstieges erreichen wir das Wasserwerk (2). Wir wenden uns nach links auf dem Asphaltweg. Mit einer Rechts-Links-Kombination erreichen wir einen Schotterweg, der uns weiter durch die Streuobstwiesen fĂŒhrt. Am Ende des Schotterweges wenden wir uns nach rechts und gehen auf dem Wiesenweg leicht bergab (3).

Streuobstwiesen sind wertvolle Biotope, die vielen Tieren einen Lebensraum bieten: dem Gartenrotschwanz wie dem Wendehals, dem Kleinspecht, dem GrĂŒnspecht und dem charakteristischen Vogel der Streuobstwiesen, dem Steinkauz. Alle diese Vögel sind aber darauf angewiesen, dass die Wiesen auch gepflegt und die BĂ€ume zurĂŒckgeschnitten werden.

Greifvögel wie MĂ€usebussard und Turmfalken, aber auch Schleiereulen haben hier ihr Revier und auch die selten gewordene Dohle gehört zur Vielfalt der Vogelwelt. Die letzten drei brĂŒten regelmĂ€ĂŸig im Turm der evangelischen Kirche am Friedhof.

Auf unserer weiteren Wanderung stoßen wir auf einen asphaltierten Feldweg, dem wir fĂŒr rund 100 Meter nach links folgen. Vor dem „Lehrgarten des Obst- und Gartenbauvereins“ wandern wir nach rechts, jetzt zwischen Streuobstwiesen und Feldern in Richtung SĂŒden (4).

Nach einer kurzen Links-Rechts-Kombination stoßen wir auf einen Schotterweg, der auch als Radweg ausgewiesen ist und dem wir jetzt fĂŒr rund 700 Meter folgen. Den Radweg verlassen wir alsbald und gehen geradeaus weiter in den „geschĂŒtzten Landschaftsbestandteil“ (5). Wir durchwandern jetzt das „Edelbachtal“. Die Quelle des Edelbachs befindet sich in dem Feldgehölz halbrechts vor uns.

Nach einem kleinen Streuobstbestand gehen wir nach rechts auf den Wald zu, und an dessen Rand nach links (6). Wir wandern jetzt leicht bergauf, bereits schon auf Frankfurter Gemarkung, und sehen, dass auch hier viel fĂŒr den Erhalt der Streuobstwiesen getan wird. Beim nĂ€chsten Radwegweiser folgen wir dem Schild nach rechts, „Berger Warte“ (7).

Von der Höhe aus haben wir jetzt einen schönen Blick in Richtung Taunus. Oberursel und Bad Homburg kommen in den Blick und der charakteristische Quarzsteinbruch unterhalb des Wintersteins, der wie eine Wunde in dem herrlichen Taunuswald aussieht.

Wir gehen jetzt rund 600 Meter in Richtung Westen. Kurz nachdem links ein Asphaltweg abknickt, folgen wir dem Trampelpfad nach rechts, hinunter in die Wiesen (8).

Es sind typische Magerrasenwiesen, die ebenfalls sehr positiv auf Schafbeweidung reagieren oder einmal im Jahr aufwĂ€ndig gemulcht werden mĂŒssen. Ohne die tierische oder menschliche Pflege wĂŒrden die FlĂ€chen verbuschen und in einigen Jahren zu Wald werden.

Wenn die kleinen Eichen und Eschen nicht rechtzeitig weggefressen oder gemÀht werden, werden daraus stattliche BÀume, die zwar auch schön aussehen, aber die Orchideenarten, die wir hier finden können, wÀren dann nicht mehr zu sehen. Auf dem schmalen Pfad betreten wir bald den Bad Vilbeler Wald.

Wer im MĂ€rz oder frĂŒhen April hier wandert, kann Unmengen an BĂ€rlauch sehen und auch BlĂ€tter davon mitnehmen. Sie eignen sich als Brotbelag oder können zu Pesto verarbeitet werden. BĂ€rlauch sollte man nur bis Anfang/Mitte April ernten, dann ist die Gefahr der Verwechslung mit den giftigen Maiglöckchen nicht so groß.

Wir nehmen den ersten Weg nach rechts und biegen vor der SchutzhĂŒtte nach links auf den breiten Forstweg (9). An der nĂ€chsten SchutzhĂŒtte, nach ungefĂ€hr 250 Meter, wenden wir uns nach rechts (10), und nach abermals 250 Metern gehen wir auf dem breiten Forstweg nach links (11). Jetzt immer nur geradeaus fĂŒhrt uns der Weg direkt zu unserem Ausgangspunkt zurĂŒck.

WeglÀnge: Sechs Kilometer, 200 Höhenmeter

Reine Gehzeit: Gut 1 œ Stunden

 

Wandern mit Landrat Arnold

Wer diese Wanderung gerne mit anderen und mit fachkundiger FĂŒhrung machen möchte, den lĂ€dt Landrat Joachim Arnold fĂŒr Sonntag, 5. Juni, um 14 Uhr, ein. Start ist am Friedhof, am Ende der Lohstraße in Bad Vilbel.