Leckere Rezepte zum Nachkochen mit gesunden und regionalen Lebensmitteln
Gesundheitsdezernentin Stephanie Becker-Bösch: Richtige ErnĂ€hrung ist in Pandemiezeiten wichtiger denn jeWETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Gemeinsam mit Dagmar Meinel, ErnĂ€hrungswissenschaftlerin beim Wetteraukreis, stellt Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Stephanie Becker-Bösch ĂŒber Social Media ab nĂ€chster Woche schnelle und leckere Rezepte zum Nachkochen vor.
Sie will damit aufzeigen, wie sich schnelles Essen mit gesunden und regionalen Lebensmitteln zubereiten lĂ€sst. Zum Auftakt unterhielten sich beide unter anderem ĂŒber die Wichtigkeit einer gesunden ErnĂ€hrung - gerade in Corona-Zeiten.
Meinel: Oscar Wilde hat einmal gesagt âNach einem guten Essen ist man bereit jedem zu verzeihen. Selbst den eigenen Verwandten.â Das ist ein geniales Konzept.
Becker-Bösch: Dem stimme ich zu. Wenn wir es schaffen, dass Menschen ihr Essen genieĂen, anstatt es nur als eine reine Nahrungsaufnahme zu verstehen, wĂŒrden viele Menschen ruhiger in den Tag starten. Wenn ich ein gutes Essen genieĂe, dann werde ich automatisch ruhiger.
Meinel: Welchen Stellenwert hat Kochen und Backen bei Ihnen, Frau Becker-Bösch?
Becker-Bösch: Kochen und Backen haben bei uns in der Familie einen sehr hohen Stellwert. Trotz vollem Terminkalender kochen und backen wir sehr gerne zusammen. Denn Essen verbindet. Es bringt alle Generationen zusammen.
Mit Essen schafft man es grundsĂ€tzlich, unterschiedliche Menschen an einen Tisch zu bekommen, egal ob man sich versteht oder nicht. Es entsteht automatisch eine Gemeinschaft, etwas Heimatliches. Das ist das, was fĂŒr mich persönlich, am Essen so wichtig ist.
Meinel: Essen ist somit also ein Kommunikationsmittel?
Becker-Bösch: Absolut! Beim Essen benötige ich keine Sprache. Automatisch schafft man eine Verbindung untereinander, einen Zusammenhalt in der Gruppe.
Meinel: Auch die Zubereitung von Essen ist im Grunde universell. Essen ist lebensnotwendig. Wir alle mĂŒssen essen um fit zu sein, um Leistung bringen zu können.
Wir mĂŒssen aber auch unseren Kindern von Anfang an den Bezug zu Essen ermöglichen. Schon Kleinkinder können in das Kochen durch das Schneiden von Obst und GemĂŒse miteinbezogen werden.
Becker-Bösch: Essen hat auch einen Lehrcharakter, ja. Bereits von klein auf können Kinder lernen mit Lebensmitteln und KĂŒchengerĂ€te umzugehen Gleichzeitig bringt man Kinder bei, was sie mit gewissen Lebensmitteln machen können, die bei uns in der Region wachsen.
Genussvolles Essen und die Zubereitung hochwertiger Speisen prĂ€gen das spĂ€tere Ess- und Einkaufsverhalten von Jugendlichen und Erwachsenen. Daher ist es wichtig, so frĂŒh wie möglich Kinder fĂŒr eine gesunde ErnĂ€hrung zu begeistern.
Aber nicht nur zu Hause, auch im Kindergarten und in der Schule ist es, meiner Meinung nach, wichtig, dass das Thema âRichtige ErnĂ€hrungâ vermehrt Einzug gewinnt.
Daher versuche ich schon seit einigen Jahren dieses Thema dort zu platzieren und zu befördern. In regelmĂ€Ăigen AbstĂ€nden gehen wir beide ja in unsere Grundschulen und KindertagesstĂ€tten. Dort habe ich gelernt, dass Kinder sehr wohl gesundes Essen zu schĂ€tzen wissen.
Meinel: Durch das eigenstĂ€ndige Tun wird die Motivation geschaffen, auch zu Hause kochen zu wollen. Das kommt der Gesundheit unserer Kinder natĂŒrlich zu Gute. Gleichzeitig geht es hier eben auch um wertschĂ€tzendes und umweltfreundliches Handeln mit unseren Lebensmitteln.
Becker-Bösch: Momentan geht uns da aber durch Corona einiges verloren. Sicherlich sind in der aktuellen Phase viele Eltern gezwungen, selbst zu kochen. Die Frage wird allerdings am Ende sein, wie gekocht wird. Ich gehe davon aus, dass immer noch viele Menschen im Supermarkt nach Dingen greifen, die ihnen das Leben erleichtern. Fertigprodukte verzeichnen einen absoluten Boom.
Momentan sind bei Kindern insbesondere die KollateralschĂ€den des Lockdown zu sehen, ĂŒber die jedoch nicht berichtet wird. KinderĂ€rzte berichten, dass Adipositas bei Kindern seit Beginn der Corona-EinschrĂ€nkungen massiv zugenommen hat. Kinder sitzen jeden Tag mehrere Stunden vor dem Computer, bewegen sich kaum und ernĂ€hren sich ungesund.
Meinel: Dabei kann eine bedarfsgerechte und ausgewogene ErnĂ€hrung gerade jetzt unser Immunsystem stĂ€rken. Wenn wir unseren Körper mit allen wichtigen NĂ€hrstoffen versorgen, können wir uns zwar nicht vor einer Infektion schĂŒtzen, aber es macht unser Immunsystem fit und bringt den Körper in eine gute Verteidigungsposition.
Umso mehr freue ich mich, dass wir ab der nÀchsten Woche gemeinsam einige schnelle und mit regionalen Lebensmitteln zuzubereitende Rezepte nachkochen.
Videos und Rezepte der gemeinsam gekochten Gerichte werden ab nĂ€chster Woche ĂŒber Social Media veröffentlicht.