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Landrat Weckler zum Holocaust-Gedenktag: Besuche in Gedenkstätten gehören zur politischen Bildung

Die Bahngleise an der Gedenkstätte für das Konzentrationslager Auschwitz. Hundertausende Menschen wurden hier selektiert. Zur Arbeit oder zum Tod in den Gaskammern.

WETTERAUKREIS. - Am 27. Januar, genau vor 75 Jahren, wurde das Konzentrationslager Auschwitz von der Roten Armee befreit.

Auschwitz ist das Synonym für den massenhaften Mord, der in deutschem Namen an Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen, überhaupt an Menschen verübt wurde, die die wahnsinnige Ideologie der Nazis für lebensunwert hielt.

„Heute müssen wir mit Schrecken feststellen, dass Antisemitismus und rechtsradikales Gedankengut gerade in den sozialen Medien wieder hoffähig wird, und dass Nazisymbole ungeniert benutzt werden“, beklagt Landrat Jan Weckler die aktuelle Entwicklung.

Gerade deshalb sei es wichtig, nicht nachzulassen im Kampf gegen undemokratisches und rechtes Gedankengut. Den Besuch einer Gedenkstätte des nationalsozialistischen Terrors hält Weckler für einen wichtigen Beitrag zur politischen Bildung.

„Ich glaube, wer eine solche Gedenkstätte besucht hat, wer den Ort des Grauens persönlich gesehen hat, wer so hautnah erfährt, welche Verbrechen im Nationalsozialismus unter deutschem Namen verübt wurden, der ist immunisiert gegen Fremdenhass, gegen Antisemitismus und gegen übersteigerten Nationalismus“, ist Landrat Jan Weckler überzeugt.

Der Wetteraukreis unterstützt seit nunmehr 20 Jahren Fahrten von Schulklassen und Jugendgruppen zu den Stätten des nationalsozialistischen Terrors mit einem Drittel der reinen Fahrtkosten.

Allein in den vergangenen fünf Jahren haben 6.553 Schülerinnen und Schüler und Mitglieder von Jugendgruppen eine solche Gedenkstätte besucht.

In den meisten Fällen wurde die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Buchenwald besucht, aber auch Fahrten nach Auschwitz, nach Osthofen oder Hadamar standen auf dem Programm.

„Ich bin froh, dass so viele Schülerinnen und Schüler von diesem Angebot des Wetteraukreises profitieren. Ich würde mir aber wünschen, wenn es noch mehr Schulen zur Regel Würde solche Gedenkstättenfahrten durchzuführen.

Aktuell sind es rund 20 Schulen, die regelmäßig und fast jährlich solche Fahrten anbieten. Einige Schulen, wie etwa die Gesamtschule Konradsdorf, die Limesschule Altenstadt, die Beruflichen Schulen in Friedberg und Nidda, die Schule Am Dohlberg in Büdingen, die Mittelstufenschule Nidda, die Karl-Weigand-Schule, die Schrenzerschule Butzbach und die Singbergschule Wölfersheim, fahren mit einem ganzen Jahrgang in eine Gedenkstätte.

Das ist ein wirkungsvolles Engagement, für das ich mich ausdrücklich bedanke“, so Landrat Weckler.

Der Antrag auf Fahrtkostenunterstützung für eine Studienfahrt in eine Gedenkstätte des nationalsozialistischen Terrors kann formlos bei der Pressestelle des Wetteraukreises gegen Vorlage des Kostenvoranschlags des Busunternehmens unter: pressestelle(at)wetteraukreis.de eingereicht werden.