Demonstranten werfen Ausländeramt Willkür vor
Erster Kreisbeigeordneter Weckler verwahrt sich gegen Vorwürfe gegen Mitarbeiterinnen und MitarbeiterWETERAUKREIS / FRIEDBERG. - Rund 120 Personen, deutlich weniger als von den Veranstaltern der Demonstration angekündigt, demonstrierten am gestrigen Donnerstag auf dem Europaplatz in Friedberg.
Mehrere Rednerinnen und Redner nutzen das Podium, um persönliche Erfahrungen im Umgang mit dem Ausländeramt darzustellen. Dabei warfen sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unter anderem Willkür und unangemessene Behandlung vor.
Erster Kreisbeigeordneter Weckler stellte sich den Demonstranten und zeigte Verständnis für einige Beschwerden. „Dass wir Menschen regelmäßig wieder nach Hause schicken müssen, das darf sicher nicht die Regel sein. Wir arbeiten daran, dass es besser wird.“
Weckler: „Fallzahlen pro Beschäftigten werden reduziert“
Weckler machte allerdings darauf aufmerksam dass Rechtsstaat und der rechtliche Rahmen für alle gelten. Pauschale Unterstellungen gegen einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wies er energisch zurück. Der Dezernent machte deutlich, dass es derzeit sehr schwierig ist zusätzliches Personal zu finden.
„Bis ein Mitarbeiter eingearbeitet ist, vergeht mindestens ein Jahr und auch die Einarbeitung selbst bindet Personal. Hinzu kommt, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf andere attraktive Stellen wechseln, die Fluktuation ist hoch. Dennoch werden wir das Personal verstärken und die Fallzahlen pro Beschäftigten deutlich reduzieren.“
Zur Einrichtung einer Außenstelle des Ausländeramtes in Büdingen wies Weckler darauf hin, dass von 21 Landkreisen in Hessen nur noch drei eine Außenstelle an einem zweiten Standort hätten. Die Begründungen für eine Zentralisierung seien überall die gleichen:
Dezentralisierung bedeute zusätzlichen Verwaltungsaufwand, besser sei es, fachliches Know-how an einem Standort zu bündeln. Perspektivisch könne eine Teilauslagerung nach Büdingen, beispielweise über eine Terminvergabe an einzelnen Tagen in der Woche sinnvoll sein.
Aktuell würde dies die Situation allein schon wegen der mangelnden Personalausstattung nur verschlechtern - und das könne nicht das Ziel sein. Wer hier derzeit etwas anderes fordert, handele unverantwortlich und ohne Sachkenntnis.