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NaturdenkmĂ€ler werden besonders geschĂŒtzt

Winzig klein wirken Menschen und Autos vor der gewaltigen Eiche bei Dauernheim.

Die Kastanien in Ober-Mockstadt hat auch Landrat Weckler bewundert.

Mit der Naturschutzbehörde unterwegs zu besonderen Schönheiten, Teil 3

WETTERAUKREIS. - Rund 230 NaturdenkmÀler gibt es in der Wetterau. Die allermeisten von ihnen sind BÀume, vor allem Linden und Eichen, aber auch besondere WasserflÀchen und Quellen können NaturdenkmÀler sein.

Hinzu kommen rund 15 geologische Formationen, von denen etwa der Wilde Stein in BĂŒdingen und das WildfrauengestĂŒhl oberhalb von Ranstadt-Dauernheim die wohl bekanntesten sind.

In einer kleinen Serie stellen wir besonders schöne Exemplare vor, die bei einer der regelmĂ€ĂŸigen Rundfahrten der Unteren Naturschutzbehörde des Wetteraukreises kontrolliert wurden.

Zwei Kastanien auf dem Schulhof in Ober-Mockstadt

Weiter geht die Inspektionsfahrt nach Ober-Mockstadt, wo auf dem GelÀnde der ehemaligen Schule zwei prÀchtige Kastanien stehen. Kastanien leiden seit einigen Jahren unter dem Befall der Kastanienminiermotte.

Miniermotten sind kleine Falter, die meist in der AbenddĂ€mmerung fliegen. Die Raupen der Miniermotten stechen die Blattzellen an und saugen sie aus. Bei Kastanien kann das zu einer Wachstumsdepression und im schlimmsten Fall zum Absterben des Baumes fĂŒhren.

Die wichtigste Gegenmaßnahme ist das regelmĂ€ĂŸige Entfernen des befallenen Kastanienlaubs. „Deshalb sind wir sehr froh, dass die NaturschĂŒtzer und Nachbarn vor Ort die BlĂ€tter einsammeln und dann der Gemeinde zum Verbrennen ĂŒbergeben“, dankt Eva Langenberg den engagierten Helferinnen und Helfern.

Linde auf dem Pfarrhof und auf dem Friedhof in Ober-Mockstadt

Weiter geht es zum Pfarrhaus nach Ober-Mockstadt, wo der prĂ€chtigen Linde ein guter Zuwachs attestiert wird. Ähnlich sieht es aus mit der Linde auf dem Friedhof.

Maulbeerhecken Stockheim

An eine dunkle Zeit erinnert die Hecke mit MaulbeerbĂ€umen oberhalb von Glauburg. Die Maulbeerhecke wurde in den 30er Jahren gepflanzt, um dort den Seidenspinner anzusiedeln, der Seide fĂŒr Fallschirme produzieren sollte.

Die Maulbeerhecke steht als Naturdenkmal unter Schutz und wird heute von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Ortsverein Glauberg und der Gemeinde Glauburg gepflegt.

Eiche in Dauernheim

Weiter geht es nach Dauernheim, wo neben dem WasserhochbehÀlter eine der mÀchtigsten Eichen in der ganzen Wetterau steht.

Zwei Kastanien am Friedhof in Stockheim

Weniger gĂŒnstig sieht es fĂŒr die zwei Kastanien am Friedhof in Stockheim aus. Besonders die rechte Kastanie ist nur schwach belaubt, die BlĂ€tter sind klein und ein Zuwachs ist nicht zu erkennen.

Bei der linken Kastanie ist zumindest ein mĂ€ĂŸiger Zuwachs zu erkennen. Vermutlich macht die FlĂ€chenversiegelung den beiden BĂ€umen Probleme. Die beiden Kastanien sind mit Stahlseilen miteinander verstrebt. Der Gesamtzustand wird als sicher beurteilt.

Die Kontrollen der Naturdenkmale finden im belaubten und im unbelaubten Zustand statt, also zweimal im Jahr, und stets nach dem Vier-Augen-Prinzip, das heißt zwei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde mĂŒssen bei der Kontrolle dabei sein.

Wenn bei der Kontrolle festgestellt wird, dass der Baum SchĂ€den aufweist, wie etwa trockene Äste oder gar die Standsicherheit gefĂ€hrdet ist, dann muss dies durch eine Fachfirma ĂŒberprĂŒft werden.

Der Baum muss dann entweder fachgerecht zurĂŒckgeschnitten werden, um die Krone zu entlasten, oder, im schlimmsten Fall, etwa bei starkem Pilzbefall, und wenn der Baum nicht mehr standsicher ist, muss er gefĂ€llt werden, weil die Sicherheit von Menschen vorgeht.