„Das Kurhaushotel ist Pulsgeber der Region“
BAD SALZHAUSEN. - Im Kurhaushotel Bad Salzhausen wurde in den vergangenen sechs Monaten im großen Stil in den Umbau und die Renovierung verschiedener Bereiche investiert. Damit will das historische Kurhaushotel sein Image schärfen und zur Top-Adresse für Veranstaltungen und Tagungen in der Region und für Frankfurt werden.
Für Niddas Bürgermeister Seum ist das Hotel „das Herzstück Bad Salzhausens und jetzt auch Pulsgeber“. Das neue gastronomische Angebot soll zudem mehr regionale Gäste ansprechen. Das bekannte Stadtbad Bad Salzhausen will mit dem neuen Hotel und anderen Maßnahmen an lebendigere Zeiten anknüpfen.
Der kleine Kurort am Vogelsberg mit nur rund 600 Einwohnern, aber jährlich mehr als 100.000 Gästen erlebt einen kontinuierlichen Fortschritt. Das Kurhaushotel Bad Salzhausen, das nicht nur das Entree des Kurortes bildet, sondern auch maßgeblich seit Jahrzehnten zur Anziehung des Ortes beiträgt, hat sich seit der Übernahme des neuen Eigentümers vielen Verschönerungen und Umbauten unterzogen.
„Ich freue mich sehr, dass Hans-Jürgen Eckhardt, als Niddaer, in das Herzstück von Bad Salzhausen, dem Kurhaushotel, investiert und erfahrene Betreiber gefunden hat“, sagt daher auch Niddas Bürgermeister Peter Seum.
„Bad Salzhausen war abklingen“, muss er zugeben. „Doch, die Region Weterau ist immer mehr im Trend“, ergänzt Hoteldirektor Marco Jozzi. Davon will auch das Kurhaushotel profitieren. Über sechs Monate hinweg wurde dank der Investitionen des neuen Eigentümers das historische Haus im Innern auf Vordermann gebracht.
Foyer und Restaurant wurden renoviert und eine Bar eingebaut. Den größten Teil der Investitionen nahm der Kuppelsaal ein. Hier waren neben den optischen Neuerungen, wie neues Parkett und Lichtanlage, vor allem die technischen und energetischen Maßnahmen notwendig. Die neuen Ziele verbunden mit der Neuausrichtung des Hauses sind hochgesteckt.
„Weiterhin sind wir das Haus für Kuren und Wellnessanwendungen in Bad Salzhausen. Wir möchten aber unser Tagungsgeschäft über die Grenzen der Region hinaus ausbauen und haben dafür einige Anstrengungen unternommen“, so Marco Jozzi.
Der 43-jährige Hoteldirektor, der erst vor einem halben Jahr die Position übernommen hat, war zuletzt Betriebsleiter im Messe- und Kongresszentrum Darmstadt und bringt somit wichtige Erfahrung mit.
Neues Hotelkonzept soll für mehr Geschäft aus dem Umland sorgen
Seit der Übernahme der Immobilie durch Hans-Jürgen Eckhardt und mit Start des neuen Pächters konnte die Auslastung innerhalb eines Jahres schon seit Mai von vorher 40 bis 45 Prozent auf bis zu 70 Prozent gesteigert werden.
Doch allein mit der Konzentration auf Kur- und Wellnessreisende hätte das Hotel das nicht erreichen können. Mit der einmaligen Größe des Kursaals hat das Kurhaushotel ein Alleinstellungsmerkmal in der Region. Auch der jetzt an das Hotel angegliederte Parksaal eröffnet neue Vermarktungsmöglichkeiten.
Da lag es nahe, sich mehr dem Veranstaltungsgeschäft zu widmen. „Unser komplett überarbeitetes Tagungskonzept sowie die Professionalität, die wir heute an den Tag legen, hat uns auch im Veranstaltungsbereich schon Zuwachs beschert. Obwohl wir noch am Anfang der Vermarktung stehen“, erklärt Marco Jozzi.
Mit ansässigen Dienstleistern und Unternehmen wurden Kooperationen geschlossen, um eine große Bandbreite an zusätzlich buchbaren Rahmenprogrammpunkten anbieten zu können. Eckhardt war es hingegen wichtig, dass die historischen und regional bekannten Räumlichkeiten auch für private Anlässe weiter zur Verfügung stehen: „Wir haben hier in der näheren Umgebung keine vernünftigen Räume für gediegene Feierlichkeiten.“
Für die professionelle Umsetzung von Seminaren, Meetings und Kongressen hat Hoteldirektor Jozzi das Bankettteam mit einer weiteren erfahrenen Veranstaltungsmitarbeiterin aufgestockt. „Wir wollen nicht nur ein neues, moderneres Flair schaffen, sondern auch die Qualität nach oben schrauben.“
Daher wurden auch für die anderen Hotelbereiche vier weitere Vollzeitkräfte sowie drei Aushilfen eingestellt, um den Ansprüchen an überdurchschnittliche Service-Leistungen gerecht zu werden.
Mehr gastronomische Vielfalt für Bad Salzhausen
Schon immer war das Kurhaushotel aufgrund der idyllischen Lage und der Außenbestuhlung im Sommer Ziel von Ausflüglern oder Einheimischen. Dank neuem Terrassenmobiliar, Schirmen und Bepflanzungen sowie mit dem neuen separaten Loungebereich auf der Terrasse hat auch das Kaffee- und Kuchengeschäft zugenommen.
Doch vor allem das neu gestaltete Restaurant „Johann’s“ – benannt nach Dr. Johann Adam Graff, dem ersten Bade-Arzt des Kurortes – soll für lokales Publikum attraktiv werden. Mit dem neuen Küchenchef Sascha Schupp, der sich regional bereits zuletzt im Hotel Jungbrunnen einen Namen gemacht hat, zieht frischer Wind durch die Speisekarte.
„Wir bleiben der regionalen Küche treu, aber Sascha Schupp sorgt für neue Kreationen, eine verbesserte Qualität und Optik unserer Speisen. Alles in allem ist die neue Küche leichter, raffinierter und ausgefallener als bisher“, erklärt Jozzi.
Derzeit entsteht die Herbst-Winter-Speisekarte mit Wildgerichten, ebenso wie Gänsespezialitäten – am Tisch flambiert. Damit präsentiert sich das Kurhaushotel auf gehobene Weise. „In Zukunft möchten wir auch mit modernen Garmethoden, wie dem Sous-Vide, neue Fleischqualität anbieten.“
Doch vor allem die im Rahmen der Umbauten integrierte Bar könnte zum neuen Treffpunkt nicht nur für Hotelgäste werden. Schon vom Eingangsbereich ist die Bar einzusehen. Lilarote Teppiche, goldene Säulen und schwere braune Ledermöbel im Foyer ergänzen sich mit den dunklen Hölzern, der goldfarbenen Decke mit Kristallleuchtern und den mit Brombeersamt bezogenen Hockern in der Bar.
Verschiedene optische Elemente tauchen im Foyer, Restaurant und Barbereich gleichermaßen auf und verbinden so farblich und stilistisch alle Räume miteinander. Von 18 bis 0:00 Uhr morgens ist die Bar täglich geöffnet.
Kerstin Alt, verantwortlich für die Wirtschaftsförderung der Stadt, versteht das neue gastronomische Angebot als Bereicherung für das lokale Publikum: „Mit der gastronomischen Erweiterung wird nicht nur der besonderen Liegenschaft Rechnung getragen, sondern sie trägt auch maßgeblich zur Attraktivitätssteigerung der Gemeinde bei.“
Der Kurort im Wandel
Die Aufwertung des historischen Kurhaushotels ist eine von vielen Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung des Kurortes. Hoteleigentümer Eckhardt hat indessen bereits mit einer weiteren Sanierung begonnen: In den an das Hotel angrenzenden Barockhäusern sollen acht Ferienwohnungen eingerichtet werden.
Sie werden die Bettenkapazität und das Angebot des Kurhaushotels weiter verbessern. „Die Barockhäuser sind in einem erbärmlichen Zustand. Die Fertigstellung ist aufgrund von mehreren erforderlichen Vorabmaßnahmen leider erst für Februar 2017 vorgesehen“, so Eckhardt.
Bürgermeister Seum: „Der Bedarf an Betten ist da, allein durch die ansässigen Kliniken. Die BfA-Kurklinik Römerwall wird zum Beispiel umgebaut und in einem Jahr fertiggestellt. Auch die Asklepios-Klinik hat erweitert.“
Neben der Stadt, will auch der neu gegründete Verein Bad Salzhausen mit verschiedenen Initiativen seinen Teil zur Wiederbelebung des hessischen Staatsbades beitragen.
Doch Hoteleigentümer Eckhardt wünscht sich für die Zukunft ein klares Bekenntnis aller Verantwortlichen: „Gemäß dem Masterplan 2020 zur Entwicklung des Ortes Bad Salzhausen haben wir die verschiedenen Maßnahmen für das Hotel, die eigentlich bis 2018 angelegt waren, in kürzester Zeit umsetzen können.
Mit den anderen Maßnahmen seitens der Stadt ist nach meiner Kenntnis leider bislang nicht begonnen worden, obwohl gemäß Zeitachse im Jahr 2014 bereits 7 der 12 Projekte hätten beginnen sollen; bei der Therme wird sogar über eine Schließung nachgedacht! Hier sollte es klare Zeichen geben, ansonsten werden gut meinte Einzelmaßnahmen verpuffen.“
Auch Bürgermeister Seum hat mit Widerständen zu kämpfen, trotzdem sollen noch weitere Maßnahmen umgesetzt werden: „Wir werden den denkmalgeschützen Kurpark weiter beleben und auch einen Salzerlebnispfad einrichten. Diese Maßnahmen verbunden mit bereits schon abgeschlossenen werden sich weiter positiv auf die Entwicklung der Großgemeinde Nidda auswirken.“
Für das Kurhaushotel sind sich Eckhardt und Seum bereits zuversichtlich, dass es wieder zum dem wird, was es früher einmal war: „Gesellschaftlicher Mittelpunkt unserer Region getreu dem Motto "gehoben, aber nicht abgehoben."
Auftakt-Event für die Region
Um den Glanz und den Glamour des Kurhaushotels aufleben zu lassen und die neuen Räumlichkeiten der Region präsentieren zu können, feiert das Hotel am 29. Oktober die „Great Gatsby Party“. Unter dem Motto „Let’s swing“ dreht sich an dem Tag alles um die Goldenen 20er Jahre.
„Geboten wird Tanz, Live-Musik, Casinotische, Flying Menü und ein Kostümwettbewerb. Wir werden in unserem Kursaal diese spannende Epoche mit Jazz, Swing und Charleston glamourös inszenieren“, freut sich Jozzi. Karten sind im Hotel zu erwerben.