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50 Jahre Wetteraukreis

Der Frauenchor „da capo.“ probt im Gemeindezentrum an der Evangelischen Kirche in Butzbach Nieder-Weisel. Foto: Pressedienst Wetteraukreis

Chornachmittag in der Friedberger Stadthalle – Heute: Frauenchor „da capo.“

WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Vor 50 Jahren wurde der Wetteraukreis durch den Zusammenschluss der Altkreise Friedberg und BĂŒdingen gegrĂŒndet.

Aus Anlass des 50. Geburtstags lĂ€dt Landrat Jan Weckler fĂŒr den 28. August zu einem Chorfestival mit zehn Chören in die Stadthalle Friedberg ein.

„Die Chöre in unserem Landkreis sind ein wichtiger Teil im Kulturangebot unserer StĂ€dte und Dörfer. Gerade sie haben in der Pandemie besonders gelitten. D

ennoch haben viele Chöre mit großem Engagement und genauso viel Umsicht den Chorbetrieb aufrechterhalten und so den Verein durch diese schwierige Zeit gebracht. Deshalb freue ich mich besonders, gemeinsam mit hoffentlich vielen GĂ€sten dieses Fest der Musik zu feiern.“

Die teilnehmenden Chöre stellen wir in einer kleinen Reihe vor, heute:

Frauenchor „da capo.“ Nieder Weisel – „Wir singen alles, was in die Kehle passt!“

Der Frauen Chor „da capo.“ in Nieder-Weisel ist Teil des Gesangvereins Liederkranz 1861 Nieder-Weisel. Der als MĂ€nnerchor gegrĂŒndete Gesangverein bildete schon in den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts einen gemischten Chor.

„Einst gehörte es in Nieder-Weisel zur Tradition, dass MĂ€dchen nach der Konfirmation in den Chor eintraten. Im gemischten Chor fĂŒhlten Sie sich aber nicht mehr so wohl, so dass 2002 schließlich der Frauenchor ‚da capo.‘ gegrĂŒndet wurde“, berichtet Organisationschefin Angelika Freier.

Dirigent ist seit 2018 Patrick Schauermann, der in der Region noch eine ganze Reihe anderer Chöre leitet. Gesungen werden alte und neue StĂŒcke, traditionelle und moderne, freche und romantische, schnelle und langsame, gefĂŒhlvolle und laute Lieder, eben „alles was in die Kehle passt“, sagt Angelika Freier scherzend.

25 Frauen singen in dem Chor, 15 sind an diesem Abend zur Probe in das Gemeindezentrum an der evangelischen Kirche in Nieder Weisel gekommen. Nach dem AufwÀrmen und Einsingen geht es gleich los mit einer alten Volksballade.

„Es waren zwei Königskinder“ erzĂ€hlt eine Geschichte aus der Antike, die sogenannte Schwimmersage, die von dem römischen Dichter Ovid als Geschichte von Hero und Leander ĂŒberliefert wurde.

Die Handlung ist weithin bekannt und Dirigent Patrick Schauermann fordert eine starke Akzentuierung der einzelnen Worte. Ein ,W‘ mĂŒsse im Deutschen hart ausgesprochen werden und nicht so, wie das englische ,W‘. Schauermann fordert eine saubere Intonation.

„Der Ton entsteht im Mund, mit zusammengepressten ZĂ€hnen kann er sich nicht entwickeln!“ Auch das scharfe ,S‘ und das harte ‚K‘ muss immer wieder geĂŒbt werden, bis sie deutlich hörbar sind.

Die inhaltliche Interpretation ist Schauermann wichtig: Die falsche Nonne mĂŒsse als Hexe herauszuhören sein, die Dramatik des Geschehens beim Gesangsvortrag auf die Zuhörer ĂŒberspringen. Der Königssohn ist auf dem Weg zu seiner Liebsten und ertrinkt.

Die Probe fĂŒr das nĂ€chste Lied verlangt den SĂ€ngerinnen wirklich sehr viel ab. „Der Falke“ ist die musikalische Umsetzung eines StĂŒckes aus dem Althochdeutschen von Wilhelm Weismann.

Das Lied ist ein PflichtstĂŒck fĂŒr die Teilnahme am deutschen und hessischen Chorwettbewerb fĂŒr Frauenchöre. Es klingt sehr disharmonisch, was nicht zuletzt daran liegt, dass die Sopranstimmen im Zweivierteltakt und die Altstimmen im Dreivierteltakt singen. Das sorgt einerseits fĂŒr eine Disharmonie, andererseits akzentuiert es die Dramatik des Geschehens.

Schließlich kommt zum Schluss noch etwas ganz Harmonisches, nĂ€mlich „You raise me up“ ein Song von Brandon Graham und Rolf Loveland, den Josh Groban bekannt gemacht hat. Vom Frauenchor „da capo.“ wird der wunderbar gefĂŒhlvoll interpretiert.

Zwei Lieder des Chores sind auf der YouTube Seite des Wetteraukreises schon jetzt zu sehen und zu hören: wetteraukreis – YouTube Mehr zum Frauenchor auch im Internet unter facebook.com/frauenchordacapo.