Flötenspielerinnen ziehen nach Friedberg

Musikschulleiter Bert Jonas, Prof. Peter Schubert und Landrat Jan Weckler (von links nach rechts) mit der Keramikskulptur âZwei Flötenspielerinnenâ.
WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Ein ganz besonderes Kunstwerk hat jetzt einen Platz in der Friedberger Musikschule gefunden.
Die Keramikplastik âZwei Flötenspielerinnenâ des in Butzbach geborenen KĂŒnstlers Walter Schubert kommt nach einigen Jahren der Zwischenstation in der Musikschule Butzbach in die Kreisstadt.
Die Keramikplastik entstand in den 60er Jahren als Auftragsarbeit des Landkreises Friedberg. Eine Replik in Bronze ausgefĂŒhrt, steht vor der Karl-Weigand-Schule in Florstadt.
12 Jahre stand die Skulptur in der Musikschule in Butzbach und hat dort mehrere UmzĂŒge erlebt. âBei dem bevorstehenden Umzug hĂ€tten wir allerdings keinen Platz mehr fĂŒr die Skulptur gefundenâ, bedauert Musikschulleiterin Marion Adloff, die das Kunstwerk schweren Herzens abgegeben hat.
Die Plastik stand zuvor lange Jahre in der Adolf-Reichwein-Schule in Friedberg und wurde nach einer BeschĂ€digung durch den Sohn des KĂŒnstlers, Prof. Peter Schubert, restauriert.
Auf Initiative von Landrat Jan Weckler erhĂ€lt das Kunstwerk nun seinen neuen Platz in der Kreisstadt: âDamit schlieĂt sich ein Kreis, denn Walter Schubert hat viele Jahre in Friedberg gewirkt.â
âDie Plastik passt vom Motiv hervorragend in eine Musikschule. Deswegen ist es schön, dass sie jetzt in der Musikschule in Friedberg einen Ehrenplatz eingerĂ€umt bekommtâ, sagt Prof. Peter Schubert.
Auch Musikschulleiter Bert Jonas freut sich ĂŒber das Kunstwerk: âEs steht direkt vor dem Vortragssaal und passt wunderbar zu unserem Kollegium mit der Flötistin Sabine Dreier, KulturpreistrĂ€gerin des Wetteraukreises des Jahres 2019.â
Die Angebotspalette der Musikschule Friedberg reicht freilich weit ĂŒber das traditionelle Flötenspiel hinaus. Angeboten werden Instrumental- und Vokalunterricht fĂŒr Blasinstrumente, fĂŒr Schlag- und Streichinstrumente sowie fĂŒr Tasten- und Zupfinstrumente.
Das Angebot reicht dabei vom Akkordeon bis zur Ukulele, vom Orffschen Instrumentarium bis zum Didgeridoo. Angebote gibt es fĂŒr Jugendliche und Erwachsene, aber auch fĂŒr Kinder im Grundschulalter und fĂŒr Kindergartenkinder.
Walter Schubert
Der KĂŒnstler Walter Schubert, der die Flötenspielerinnen geschaffen hat, wurde 1912 in Butzbach geboren, wo er sein Abitur ablegte. Nach dem Studium der Bildhauerei an der Kunstakademie in MĂŒnchen folgte ein Auslandsstipendium in Griechenland.
AnschlieĂend folgte ein Studium der Kunsterziehung an der Technischen Hochschule in MĂŒnchen, das Schubert mit dem ersten und zweiten Staatsexamen fĂŒr das Lehramt an Gymnasien abschloss.
Der Kriegsausbruch und eine vierjĂ€hrige Gefangenschaft in Russland unterbrachen Schuberts kĂŒnstlerisches Schaffen fĂŒr zehn Jahre.
Ab 1950 war er dann als Kunsterzieher zunÀchst am Gymnasium Nidda. Von 1952 bis zu seiner Pensionierung in den 70er Jahren lehrte er dann am Augustinergymnasium in Friedberg.
Neben seiner Arbeit als Kunsterzieher war Walter Schubert auch kĂŒnstlerisch tĂ€tig: Er gestaltete das Ehrenmal fĂŒr die Opfer des Zweiten Weltkrieges in der Stadt Friedberg und den Stadtteilen Fauerbach und Ockstadt.
Die Wandgestaltung in der Philipp-Dieffenbach-Schule in Friedberg zÀhlt ebenfalls zu seinen Werken wie zahlreiche Portraitreliefs, unter anderem von Henry Benrath, Fritz Usinger und Adolf Reichwein. Walter Schubert starb im Jahre 2007 im Alter von 95 Jahren.