Schülerbeförderung: Zusätzliche Busse werden eingesetzt
WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Am Montag ist Schulstart in Hessen nach den zweiwöchigen Herbstferien. Im Wetteraukreis werden nun bei besonders ausgelasteten Linien zusätzliche Busse als Verstärkung eingesetzt.
Schon seit Beginn des Schuljahres findet wieder der Regelunterricht in den Schulen statt. Im Wetteraukreis fahren die Schülerinnen und Schüler im Linienbetrieb zu den Schulen – viele Busse sind entsprechend wieder nahezu ausgelastet.
„Vor dem Hintergrund der kalten Jahreszeit und steigenden Corona-Infektionszahlen ist dies eine schwierige Situation. Ich freue mich, dass wir nun zumindest auf einigen besonders belasteten Linien Abhilfe schaffen können“, so Landrat Jan Weckler.
Weckler hatte mit einem Brief an den Hessischen Verkehrsminister vor einigen Wochen den Stein ins Rollen gebracht.
Denn die Landkreise sind bei diesem Thema auf die Unterstützung des Landes angewiesen: Für den Einsatz von Reisebussen im Linienverkehr ist beispielsweise eine Genehmigung des Landes über die Regierungspräsidien notwendig.
Auch die Finanzierung der zusätzlichen Busse kann nicht von Landkreisen und Verkehrsbetrieben alleine gestemmt werden.
Nach der grundsätzlich positiven Rückmeldung des Landes hatte der Wetterauer Kreistag im September den Einsatz der zusätzlichen Fahrzeuge beschlossen. Sofern entsprechende Busse vorhanden sind, stehen Mittel für 16 zusätzliche Busse an den Schultagen zwischen den Herbst- und Osterferien zur Verfügung.
Die zusätzlichen Busse tauchen nicht im Fahrplan auf, sondern fahren direkt hinter dem Linienbus die Haltestellen an – Fahrgäste, nicht nur Schülerinnen und Schüler, können in beide Busse einsteigen.
Als zusätzliche Busse werden weitere Linienbusse, aber auch derzeit ungenutzte Reisebusse eingesetzt. Wer auf Barrierefreiheit angewiesen ist oder einen Fahrschein benötigt, sollte daher immer den eigentlichen Linienbus nehmen.
Zuständig für den operativen Einsatz im Wetteraukreis ist die Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO), die den kompletten Linienverkehr verantwortet. Gemeinsam mit dem Wetteraukreis und in Absprache mit den Verkehrsunternehmen in den Wetterauer Linienbündeln wurden in den vergangenen Wochen diejenigen Linien identifiziert, die besonders belastet sind.
Wichtige Kriterien für den Einsatz im Kreisgebiet sind die Rückmeldungen zur Auslastung von den Busunternehmen und die Verfügbarkeit von alternativen Anbindungen.
Landrat Jan Weckler betont: „Uns ist bewusst, dass wir damit nicht alle Probleme lösen. Schon auf Grund der begrenzten Anzahl der Busse können wir nicht auf allen Linien zusätzliche Busse einsetzen.“
Das heißt auch: Fahren ab einer Haltestelle innerhalb von 30 Minuten laut Fahrplan beispielsweise mehrere Busse in Richtung Schule oder gibt es sogar eine alternative Anbindung mit der Bahn, werden in der Regel keine Verstärkerbusse eingesetzt.
In diesem Zusammenhang appellieren Wetteraukreis und VGO an die Fahrgäste, auch frühere Busse zu nutzen oder nach Schulschluss einen späteren Bus abzuwarten. „Häufig reichen die Kapazitäten aus, es geht dann eher um die Verteilung“, betont Landrat Weckler.
„Insgesamt gelingt es uns aber mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen, 47 Fahrten zusätzlich mit Verstärkerbussen auszustatten. Das heißt, auf den besonders belasteten Linien können wir einen Beitrag dazu leisten, die Situation erheblich zu verbessern.
Dabei hilft auch die gute Zusammenarbeit mit der VGO und den Busunternehmen der Region. Die Corona-Pandemie stellt uns alle vor immer neue Herausforderungen, die wir nur gemeinsam und kooperativ lösen können“, so Weckler.