Gesunde Ernährung in der Fastenzeit
WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - In der vergangenen Woche hat die traditionelle Fastenzeit begonnen. Von Aschermittwoch bis Ostern geht es bei vielen um Verzicht und Achtsamkeit.
Ob Fleisch, Zucker, Alkohol oder Kohlenhydrate, das Fasten in den sechs Wochen vor Ostern ist alles andere als altmodisch. Mit der Ernährungswissenschaftlerin des Wetteraukreises Dagmar Meinel unterhielt sich Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Stephanie Becker-Bösch.
„Früher war die Fastenzeit stark durch die Kirche geprägt. Heute stehen eher die individuellen und insbesondere gesundheitlichen Beweggründe im Mittelpunkt“, erklärt Gesundheitsdezernentin Stephanie Becker-Bösch.
„Der Verzicht auf das ein oder andere birgt für viele die Chance, mit neuen Veränderungen und Gewohnheiten in den Frühling zu starten.“
Wer in den kommenden Wochen den Fokus insbesondere auf die gesunde Ernährung legen möchte, der sollte laut Meinel insbesondere darauf achten, Lebensmittel unverfälscht zu sich zu nehmen. „Hoch verarbeitete Lebensmittel sind sicherlich praktisch, da sie schnell zuzubereiten sind, aber ein erhöhter Konsum solcher Lebensmittel begünstigt viele Krankheiten.“
Dabei ist keine Selbstkasteiung notwendig. „Genuss ist dennoch möglich“, so Meinel. „Viele verzichten beim Fasten auf ganze Mahlzeiten. Gerade das Frühstück wird oftmals gestrichen. Dabei ist gerade das Frühstück die wohl wichtigste Mahlzeit.“ Ihr Tipp: Porridge, oder besser bekannt als Haferschleim.
„Porridge oder Haferschleim gehört zum besten Frühstück. Es ist günstig, was jedoch nicht bedeutet, dass es weniger gesund ist. Im Gegenteil. Die Basis von Porridge besteht aus Haferflocken, die reich an Ballaststoffen sind und daher verdauungsfördernd.
Sie enthalten außerdem viele B-Vitamine, die gut für Nerven, Haut, Haare und Nägel sind. Haferflocken sind ein wahres Superfood. Es ist nachgewiesen, dass Haferflocken auch bei hohem Cholesterinspiegel helfen.“
Für eine Portion Porridge braucht man 50 Gramm Haferflocken, einen viertel Liter Vollmilch oder Pflanzendrink und etwas Salz. Die Zutaten werden unter ständigem Rühren aufgekocht. Dann von der Herdplatte nehmen und einige Minuten ausquellen lassen.
Als Toppings sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Frisches Obst wie Heidelbeeren, Himbeeren, Bananen, Mango oder Apfelstücke mit Nüssen und Gewürzen wie Vanille, Zimt, Kurkuma, Ingwer, Kakao oder Honig sorgen für ein abwechslungsreiches und energiegeladenes Frühstück.
Wer morgens keine Zeit für die Zubereitung hat, kann sein Frühstück auch bereits am Abend zuvor vorbereiten. Hierfür einfach die Haferflocken mit Milch oder Wasser verrühren, in den Kühlschrank über Nacht stellen und fertig sind am nächsten Morgen die Overnight Oats.
„Aufgrund unseres schnelllebigen Alltags vernachlässigen wir immer mehr unsere Gesundheit. Gerade die gesunde Ernährung kommt oftmals viel zu kurz. Die Fastenzeit bietet uns daher die Möglichkeit, ein wenig zur Ruhe zu kommen und uns auf uns wieder zu besinnen.
Kleine Veränderungen im Alltag können dabei schon vieles bewirken“, so Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Stephanie Becker-Bösch.