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Direktvermarkter erhalten mehr Zulauf durch Corona

Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch mit Marcus BÀr auf dem Spargel- und Erdbeerhof BÀr in Karben.

WETTERAUKREIS / KARBEN. - Direktvermarkter verzeichnen in Zeiten von Corona ZuwÀchse. Auch in der Wetterau zeigt sich dieser Trend.

Erste Kreisbeigeordnete Becker-Bösch hat sich im GesprÀch mit Familie BÀr auf dem Spargel- und Erdbeerhof BÀr in Karben einen Einblick in die letzten Wochen und Monate der Krise verschaffen.

Zwar ist die Spargel- und Erdbeersaison schon seit langem vorbei, dennoch wollte sich Erste Kreisbeigeordnete Becker-Bösch darĂŒber informieren, wie die Direktvermarkter in der Wetterau das Krisenjahr erlebt haben.

Der Spargel- und Erdbeerhof BĂ€r in Karben wird mittlerweile in der zwölften Generation gefĂŒhrt. Neben dem Verkauf von Erdbeeren und Spargel betreibt die Familie auch den klassischen Ackerbau.

„Wir sind in diesem Jahr mit einem blauen Auge davongekommen“, so fasst Marcus BĂ€r die Saison 2020 zusammen. FĂŒr Probleme sorgte in diesem Jahr vor allem der Engpass der SaisonkrĂ€fte.

Die ReisebeschrÀnkungen haben die Landwirte auf die Probe gestellt. Denn aufgrund des Lockdowns konnten die Saisonarbeiter aus RumÀnien anfangs nicht einreisen. Spargel- und Erdbeerfelder mussten aber bewirtschaftet werden.

„DafĂŒr haben wir in diesem Jahr vermehrt Anfragen von Studenten und Menschen in Kurzarbeit erhalten, die uns alle helfen wollten. So konnten wir die Zeit, bis unsere Saisonarbeiter wieder einfliegen durften, gut ĂŒberbrĂŒcken.“

Sowohl die Spargel- als auch die Erdbeerernte verliefen dieses Jahr den UmstÀnden entsprechend noch gut. Auf die Frage, welche Auswirkungen die Corona-Krise auf den Verkauf der regionalen Produkte hatte, antwortet Marcus BÀr:

„Leider konnten wir die regionale Gastronomie, sonst ein wichtiger Abnehmer fĂŒr uns, diese Saison aber nicht beliefern. Nichtsdestotrotz war die Nachfrage an regionalen Erzeugnissen dieses Jahr definitiv grĂ¶ĂŸer als sonst und wir konnten dabei auch einige neue Kundinnen und Kunden gewinnen.“

Keine Überraschung, so die Erste Kreisbeigeordnete. „Regionale Produkte sind in der Krise gefragt. Unsere Direktvermarkter haben durch den Lockdown teils mehr Zulauf erhalten. Durch die EinschrĂ€nkungen mussten die Menschen – zwangslĂ€ufig – vermehrt zu Hause kochen.

Das hat unter anderem auch dazu gefĂŒhrt, dass viele bewusst regionale Direktvermarkter fĂŒr ihren Einkauf gewĂ€hlt haben. Gerade in schwierigen Zeiten muss die WertschĂ€tzung der heimischen Produkte erhalten und gestĂ€rkt werden.

Es geht dabei nicht nur um das Bewusstsein fĂŒr eine regional-saisonale ErnĂ€hrung. Durch die Nachfrage nach regionalen Produkten, stĂ€rken wir auch unsere regionale Wirtschaft und sichern somit ArbeitsplĂ€tze“, erklĂ€rt Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch. „Ich hoffe sehr, dass sich der Trend auch nach Corona fortsetzt.“