Landrat Weckler übergibt neues Fahrzeug der Jugendverkehrsschule
WETTERAUKREIS / BÜDINGEN. - 27 „Dienstjahre“ hatte der alte Transporter der Jugendverkehrsschule Wetterau auf dem Buckel. Jetzt hat Landrat Jan Weckler ein neues Fahrzeug übergeben.
„In diesen 27 Jahren wurden etwa 35.000 Schülerinnen und Schüler in 2.000 Klassen für den sicheren Umgang im Straßenverkehr unterrichtet“, rechnete Polizeihauptkommissar Andreas Düding, Vertreter der Verkehrsinspektion des Polizeipräsidiums Mittelhessen, am vergangenen Freitag auf dem Hof der Polizeistation Büdingen vor.
Die Beschulung lebe vor allem von den Menschen, die es machen, und diese Polizeibeamten machen das mit Herzblut.
Dank an Polizei
Die Polizeioberkommissarinnen und -kommissare Anette Horhäuser, Monika Baumgart, Bernd Junker, Roy Thormann, und Dirk Weickert sind als Verkehrserzieherinnen und Verkehrserzieher im Regionalen Verkehrsdienst Wetterau im täglichen Einsatz.
Dabei stellen sie zunehmend fest, dass der Unterricht schwieriger wird; die motorischen Fähigkeiten der Kinder nehmen ab, dafür nehmen die sprachlichen Defizite zu.
„Dennoch ist der Unterricht eminent wichtig, denn Kinder, die sich sicher im Straßenverkehr bewegen können sind auch seltenerer Unfallopfer“, so Andreas Düding.
Weckler: „Alle Kinder sollen Jugendverkehrsschule durchlaufen haben“
Landrat Jan Weckler nannte als Ziel, dass alle Kinder in der vierten Klasse die Jugendverkehrsschule durchlaufen und die Radfahrprüfung abgelegt haben sollen. Dafür sei die Anschaffung des neuen Fahrzeuges mit neuer Ausstattung und neuen Fahrrädern genau richtig.
Der nächste Austausch stehe in zwei Jahren an, zudem müsse überlegt werden, ob angesichts der vielen Baugebiete und der steigenden Schülerzahlen die Anschaffung eines vierten Fahrzeuges für die Jugendverkehrsschule sinnvoll ist.
Möglicher Standort könnte das Kasernengelände in Friedberg sein, wo auch ein stationärer Jugendverkehrsübungsplatz eingerichtet werden könne. „Das ist zwar noch Zukunftsmusik, aber wir haben damit ein Ziel vor Augen“, sagte Weckler.
Verkehrserziehung sei eine wichtige Aufgabe, die schon in der Grundschule, ja sogar schon im Kindergarten beginnen müsse. Dabei dürften die Eltern nicht aus der Pflicht gelassen werden. „Zuallererst sind die Eltern gefordert. Alle unsere Maßnahmen sind nur flankierend, sie können nur bedingt auffangen, was im Elternhaus geleistet werden muss“, so Weckler.
Die Verkehrserziehung im Wetteraukreis ist auf mehrere Schultern verteilt. Der Wetteraukreis als Schulträger ist für die Materialbeschaffung (Transporter, Fahrräder, Verkehrsschilder) zuständig, die Polizei mit ihren Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten leistet die Verkehrserziehung in den Schulen vor Ort. Landrat Weckler dankte den Kolleginnen und Kollegen der Polizei ausdrücklich für die geleistete Arbeit.
Zusammenarbeit mit Verkehrswacht Wetterau
Wichtig sei auch die Zusammenarbeit und Vernetzung mit der Verkehrswacht Wetterau, die mit Ratschlägen aber auch mit konkreten sachlichen Hilfen die Jugendverkehrsschulen unterstützt.
Schatzmeister Heinz Euler berichtete von kreisweiten Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer, die in den Klassen 1 bis 3 vermehrt praktische Fahrerfahrungen für die Kinder unterstützen.
Fachleute der kreisansässigen „bike schools“ in Karben und Bad Nauheim unterrichten unter anderem richtiges Bremsen, die geschickte Nutzung der Gangschaltung, richtiges Abbiegen und vieles mehr.
Zudem hat die Verkehrswacht Wetterau praktische Übungen zum Radfahren für Vorschulkinder entwickelt, die sich an die Vorschulkinder in den Kitas und deren Eltern wenden.
Ein weiterer wichtiger Schritt in der Arbeit der Verkehrswacht ist, die Eltern in die Übungen der praktischen Fertigkeiten der Kinder mit dem Fahrrad einzubeziehen. Schließlich stellte Euler das Projekt „Geschickt und sicher auf dem Rad“ an der Ernst-Ludwig-Schule in Bad Nauheim vor, das mit Unterstützung der Verkehrswacht umgesetzt wird.
Im Rahmen des Pilotprojektes werden zehn von der „Unfallforschung der Versicherer“ ausgearbeitete Übungseinheiten erprobt. Dafür erhält die Schule Fahrräder und Material. Die Erkenntnisse sollen dann auf weitere Sekundarschule im Wetteraukreis ausgeweitet werden.