KreiskĂ€mmerer Matthias Walther: âDie solide Finanzierung bleibt erhaltenâ
WETTERAUKREIS. - Kreisbeigeordneter und Finanzdezernent Matthias Walther hat in der heutigen Kreistagssitzung den Nachtragshaushalt 2020 eingebracht: âEin solider Entwurf, der den Doppelhaushalt 2019/2020 prĂ€zisiert und an die aktuellen VerhĂ€ltnisse anpasst.â
Die Anpassungen sind unter anderem der Situation in der Bauwirtschaft und gesetzlichen Vorgaben wie dem Bundesteilhabegesetz geschuldet.
âWir haben unter dem Strich ein positives Ergebnis, liegen in der Bewertung um 100.000 Euro höher, allerdings wachsen auch in der Wetterau die BĂ€ume nicht in den Himmelâ, sagt Finanzdezernent Matthias Walther. âWir haben keinen Spielraum fĂŒr weitere Aufgaben, fĂŒr die es keine Gegenfinanzierung gibt.â
Dort wo ein nachprĂŒfbarer Bedarf besteht, wurde der Stellenplan erweitert, die gestiegenen Anforderungen im Sozialbereich und Schulbau beziffert. Die notwendigen, umfassenden Schulbau-MaĂnahmen stehen auf einer sicheren finanziellen Basis.
âWir nutzen alle Förderprogramme vollumfĂ€nglich und haben erreicht, dass die Schulumlage 2020 um 0,5 Prozent reduziert wird. Das geplante Jahresergebnis bleibt im Nachtrag auf unverĂ€ndertem Niveauâ, sagt Walther.
Die wesentlichen Ănderungen im Ergebnishaushalt
Vor allem Mehreinnahmen fĂŒr baurechtliche Genehmigungen aufgrund gestiegener BautĂ€tigkeit stehen auf der Ertragsseite des Nachtragshaushalts 2020.
Auf der Aufwands-, also der Kostenseite, stehen wegen des Bundesteilhabegesetzes erhöhte Transferleistungen und höhere Ausgaben beim Jobcenter.
âAufgrund neuer gesetzlicher Vorgaben und gesellschaftlicher Entwicklungen benötigen wir mehr Personal, vor allem fĂŒr die Bereiche Soziales, Bauen und IT. Letzteres mit Blick auf die Anforderungen, die uns das Online-Zugangs-Gesetz beschertâ, fĂŒhrt Matthias Walther aus.
Was verÀndert sich im Sozialbereich?
Das Bundesteilhabegesetz verlagert Aufgaben vom Landeswohlfahrtsverband LWV an den Wetteraukreis, denn die ZustÀndigkeiten zwischen dem LWV und den Landkreisen wurden neu aufgeteilt. Finanzdezernent Walther erwartet, dass sowohl die Fallzahlen als auch der durchschnittliche Aufwand pro Fall stÀrker steigen.
2015 lagen die Ausgaben im Sozialbereich bei 91,1 Millionen Euro und 2018 bei 97,2 Millionen Euro. Der Plan fĂŒr 2019 rechnet mit 111,4 Millionen und fĂŒr 2020 sogar mit 125,3 Millionen Euro.
Die drei groĂen Ausgabenfelder sind Soziale Hilfen, Jobcenter und Jugendhilfe, wobei die Ausgaben vor allem bei der Jugendhilfe steigen werden.
Investitionen
Die Investitionen in Schulen, die Infrastruktur und in die Verwaltungsliegenschaften gehen weiter. Neue Wohngebiete bedeuten Bevölkerungswachstum und steigende SchĂŒlerzahlen, der Bedarf an Ganztagsbetreuung und die Ausstattung der Schulen steigt und damit steigen auch die Baukosten.
âAuf der anderen Seite sind externe Baufirmen schwierig zu bekommen. Die ZeitrĂ€ume, innerhalb derer ein Bauvorhaben begonnen und realisiert werden kann, werden lĂ€nger und wir erleben auch, dass es schwieriger wird FachkrĂ€fte fĂŒr unsere Verwaltung zu bekommenâ, so Walther.
Der Entwurf des Nachtragshaushalts 2020 geht nun durch die einzelnen KreistagsausschĂŒsse und soll am 18. Dezember vom Kreistag verabschiedet werden.