Investitionsplan Wetteraukreis: Mehr als zwei Drittel aller Mittel fĂŒr den Schulbau
WETTERAUKREIS. - âDer Wetteraukreis plant in den Jahren 2020 bis 2023 Investitionen in einem Volumen von 233,9 Millionen Euro. Mehr als zwei Drittel davon, nĂ€mlich 158,5 Millionen Euro, werden fĂŒr Bildung und Schule aufgewendet.â Das teilte Landrat Jan Weckler jetzt in einer PresseerklĂ€rung mit.
âInvestitionen in Schule und Bildung haben fĂŒr uns nach wie vor oberste PrioritĂ€t. Vor allem durch viele neue Baugebiete und Nachverdichtung entsteht zusĂ€tzlicher Bedarf.
Gleichzeitig wird mit der EinfĂŒhrung von Schulsozialarbeit, durch ganztĂ€gig arbeitende Schulen und die Inklusion zusĂ€tzlicher Raum gebrauchtâ, erlĂ€uterte Landrat Jan Weckler.
Auch gebe es derzeit sehr gute Drittmittelchancen durch Bundes- und Landesförderprogramme, die der Landkreis nutzen möchte.
Die Investitionen in Schulen und Bildung betragen fĂŒr das kommende Jahr planmĂ€Ăig 33 Millionen Euro. Im Jahr 2021 steigen sie dann auf 41,5 Millionen Euro, 2022 werden es 42,7 Millionen Euro sein und 2023 dann 41,3 Millionen Euro.
Insgesamt entspricht dies einem Anteil von rund 68 Prozent aller Investitionen, die der Kreis in den kommenden vier Jahren tÀtigen wird.
Teilweise erhebliche Mehrkosten
Die Planung von neuen SchulgebĂ€uden ist eine auĂerordentlich aufwĂ€ndige und anspruchsvolle Aufgabe, die immer wieder erhebliche Neu- und Ăberplanungen notwendig macht. Schulneubauten auf der grĂŒnen Wiese mit wenigen PlanungseinschrĂ€nkungen erfolgen relativ selten.
Nach dem Abschluss der sehr komplexen und zeitintensiven Planungsphase â der Leistungsphase null - folgt nach einer Ausschreibungsphase die eigentliche Errichtungsphase des GebĂ€udes. Aufgrund der derzeitigen hohen Auslastung der Baubranche kann es hier auch zu Verzögerungen kommen.
âIn EinzelfĂ€llen mĂŒssen wir uns darauf einstellen, Gewerke wiederholt auszuschreiben, um die AuftrĂ€ge ĂŒberhaupt vergeben zu könnenâ, erlĂ€utert Landrat Weckler.
Umso mehr freue er sich, dass im Jahr 2020 mehrere GroĂprojekte abgeschlossen werden können. âWir gehen derzeit davon aus, dass beispielsweise die Erweiterungsbauten an der Wettertalschule in Bad Nauheim und an der Grundschule im Ried in Reichelsheim bald fertig gestellt werdenâ.
An beiden Schulen wurden die MaĂnahmen auf Grund steigender SchĂŒlerzahlen und gestiegener Bedarfe des Ganztagsangebots notwendig. Mit der Fassade der Gesamtschule Konradsdorf wird auĂerdem ein groĂes Sanierungsprojekt im Jahr 2020 fertig gestellt werden.
Kurz- bis mittelfristig werden die Herausforderungen im Bereich des Schulbaus nicht kleiner. Die Investitionen bleiben daher in den nÀchsten Jahren auf einem hohen Niveau.
âVor dem Hintergrund des ĂŒberhitzen Marktes und des FachkrĂ€ftemangels, der sich zunehmend auch in der Kreisverwaltung bemerkbar macht, gilt es, die in den jeweiligen Haushalten genannten MaĂnahmen permanent im Blick zu behalten und bei Bedarf anzupassen.
In einigen FĂ€llen kann es auch zu Verschiebungen der jeweiligen BauzeitplĂ€ne kommenâ, erklĂ€rt Landrat Weckler. Dabei mĂŒssen die aktuellen Entwicklungen in den Kommunen kontinuierlich weiter verfolgt werden.
Durch Ăberplanung bestehender und Schaffung weiterer Baugebiete sowie Nachverdichtung können weitere PlanungsĂ€nderungen zukĂŒnftig nicht ausgeschlossen werden.
Beispielhaft nennt Landrat Weckler das aktuell gröĂte Schulbauprojekt, den Neubau einer Grundschule im Baugebiet Krebsschere Bad Vilbel.
Seit den ersten Planungen der Stadt hat es fĂŒr das Baugebiet bereits mehr als zehn Anpassungen gegeben. Man muss derzeit von Gesamtkosten in Höhe von rund 24 Millionen Euro fĂŒr das Vorhaben ausgehen.
Containeranlagen als schnelle Zwischenlösung
Containeranlagen werden in der Wetterau nach wie vor fĂŒr kurzfristige Zwischenlösungen eingesetzt, wobei durch die aktuelle Baukonjunktur, aber auch die planungsrechtlichen Vorgaben, wie die Beantragung einer Baugenehmigung, ein zeitlicher Vorlauf fĂŒr die Errichtung von Containeranlagen ab Entscheidungsfindung bis zur Inbetriebnahme von rund 12 Monaten einzurechnen ist.
âContaineranlagen setzen wir ĂŒberall dort ein, wo kurzfristig ein nachhaltiges Bauen wegen des fehlenden zeitlichen Vorlaufs nicht realisiert werden kann.
Container werden aber auch eingesetzt, wenn durch bauliche Eingriffe in Bestandsbauten durch Anbau oder Aufstockung EinschrĂ€nkungen fĂŒr den vorhandenen Schulraum zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebs kompensiert werden mĂŒssen.
Gleichzeitig können durch diese sogenannten Fliegenden Bauten kurz- und mittelfristig SchĂŒlerspitzen abgefangen und notwendige ErsatzflĂ€chen geschaffen werdenâ, so Landrat Weckler.
Aktuell sind 12 Containeranlagen mit insgesamt 44 KlassenrĂ€umen in Betrieb. Sechs weitere Anlagen mit insgesamt 28 KlassenrĂ€umen, fĂŒr die Weidigschule in Butzbach, die Augustinerschule in Friedberg, Grundschule Friedberg-Fauerbach, Kurt-Schumacher-Schule Karben, Grundschule Kloppenheim und die Stadtschule in BĂŒdingen sind in Planung.