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Erfolgreiche Qualifizierung zu Laiendolmetschenden im Wetteraukreis

Die erfolgreich qualifizierten Laiendolmetscher, hier mit Erster Kreisbeigeordneter und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch (rechts). Foto: Pressedienst Wetteraukreis

WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Spätestens mit dem Krieg in der Ukraine und dem damit verbundenen Ankommen von Geflüchteten hier in der Wetterau ist noch einmal klar geworden, dass diese Menschen zur Bewältigung ihrer ersten Schritte im neuen Alltag Unterstützung brauchen.

Hierfür werden Bürgerinnen und Bürger benötigt, die übersetzen können und auf diese Weise eine Kommunikation ohne interkulturelle Missverständnisse sicherstellen.

Im Wetteraukreis konnten vor Kurzem die ersten acht Laiendolmetschenden für ehrenamtliche Einsätze qualifiziert werden. Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch hat die Möglichkeit genutzt und sich bei einem Vor-Ort-Besuch in den Räumlichkeiten der vhs wetterau einen persönlichen Eindruck hiervon verschafft.

In 24 Unterrichtseinheiten wurden die Teilnehmenden auf ihre Tätigkeit als Dolmetscherin und Dolmetscher vorbereitet.

Auf praxisnahe Art vermittelte die Qualifizierung allen Beteiligten ein klares Rollenverständnis sowie die ethischen Arbeitsprinzipien von Dolmetschenden als auch spezifische Handlungsstrategien und einen reflektierenden Umgang mit kulturellen, sozialen und emotionalen Faktoren. Hierbei kamen verschiedenartige Dolmetsch-Techniken zum Tragen.

Kommunale Einrichtungen wie Kindertagesstätten und Schulen, aber auch Sport- und Kulturvereine sowie Beratungsinstitutionen können die Bereitstellung von Laien anfragen.

Die Anfrage selbst erfolgt über das WIR-Vielfaltszentrum. Für ihr ehrenamtliches Engagement erhalten die Sprachmittlerinnen und Sprachmittler eine vom Land finanzierte Aufwandsentschädigung von 20 Euro pro Einsatz.

„Der Kurs ist sehr praxisorientiert. Es gab viele Tipps von der Kursleiterin. Die Idee des Kurses finde ich sehr wichtig, weil es viele Leute gibt, die noch Sprachschwierigkeiten haben“, erklärte eine ehrenamtliche Sprachmittlerin.

„Oftmals sind es die Kinder und Jugendlichen in Migrations- und Flüchtlingsfamilien, die für die eigenen Familienverbünde die Übersetzertätigkeit übernehmen.

Der Einsatz von Laiendolmetschenden kann an dieser Stelle eine enorme Entlastung herbeiführen und mit den vorhandenen Sprachkenntnissen wesentlich zur Verständigung und Teilhabe beitragen.

Somit leisten die ehrenamtlichen Tätigen einen unverzichtbaren Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenleben“, so Becker-Bösch abschließend.

Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration fördert in finanzieller Weise die Qualifizierungsmaßnahmen und den Einsatz von ehrenamtlichen Laiendolmetschenden im Zuge des Landesprogrammes „WIR“.

Derzeit werden folgende Sprachen angeboten: Arabisch, Ukrainisch, Russisch, Englisch, Persisch (Dari) und Somali.

Eine weitere Schulung zur Grundqualifizierung befindet sich aktuell in Planung. Interessierte können sich hierfür gerne per E-Mail (vielfalt(at)wetteraukreis.de) melden.

Nähere Informationen zum ebenfalls im WIR-Vielfaltszentrum ansässigen Sprachpool, der für den gesamten Wetteraukreis gilt, gibt es unter www.vielfalt.wetterau.de/zusammenleben/uebersetzer-ehrenamtlich.