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Sonntagswort: Schenken

Pfarrer Christian Krüger aus Karben spricht das Sonntagswort zum 2.Advent. Foto: Pressedienst Evangelisches Dekanat Wetteraukreis

Das Sonntagswort zum 2. Advent spricht heute Pfarrer Christian Krüger aus Karben

WETTERAUKREIS / KARBEN. - In diesen Tagen sind die Geschäfte voll, denn überall wird nach Weihnachtsgeschenken Ausschau gehalten. Spielwarenhändler machen den größten Teil ihres Jahresumsatzes in diesen Tagen - und nicht nur sie.

Das ist verständlich, denn gerade für Kinder ist doch zumeist das Beschenkt werden das Wichtigste und Schönste am Weihnachtsfest, jedenfalls wenn ich mich an meine eigene Kindheit erinnere.

Und ich muss sagen: Ohne Geschenke wäre Weihnachten für mich auch heute noch nicht das, was es ist, und wäre mir nur halb so lieb. Manche sehen das anders. Die, die sich gegen den Zwang, schenken zu müssen, wehren. Und das ist beim Schenken wirklich die Gefahr: dass es zum Zwang verkommt.

 

Im Römerbrief schreibt der Apostel Paulus: „Wer gibt, der gebe ohne Nebenabsicht.“ Das klingt gut, aber ist es so leicht zu unterscheiden, was der eigentliche Sinn und was eine Nebenabsicht ist?

Wenn ich jemandem ein Geschenk mache, dann hat das doch vielleicht mehrere Gründe: Ich möchte, dass mich jemand nicht für geizig hält, oder ich möchte meine Zuneigung ausdrücken oder, jemandem eine Freude machen oder nicht unhöflich erscheinen.

Das sind doch alles keine schlechten Ziele. Aber die eigentliche Absicht des Schenkens ist doch die, jemandem eine Freude zu bereiten. Und dabei kommt es nicht auf den materiellen Wert an, sondern darauf, wie das Verhältnis zueinander ist, wie gut man den anderen kennt und weiß, worüber er oder sie sich freut.

Das schließt natürlich nicht aus, dass ein Geschenk auch groß oder teuer sein kann. Es kann aber auch etwas ganz anderes sein: ein gutes, ein trostreiches, ein verständnisvolles Wort oder ein Stück der wertvollen eigenen Zeit.

Und es hat seinen guten Grund, dass wir uns gerade an Weihnachten beschenken. Denn an Weihnachten, mit der Geburt seines Sohnes, hat uns Gott in einem solchen Maße beschenkt, dass es kaum zu überbieten ist.

Gott schenkt sich selbst den Menschen. Das ist der tiefere Grund, warum auch wir uns gegenseitig an Weihnachten beschenken. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gnaden- und gabenreiche Zeit!

Christian Krüger, Pfarrteam Karben