Sole, Salz und Erich KĂ€stner als Wegbegleiter
Barrierefreie Wanderung mit Landrat Joachim Arnold und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch durch Bad NauheimWETTERAUKREIS / REICHELSHEIM. - Mehr als 30 GĂ€ste konnten Landrat Joachim Arnold und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch bei der barrierefreien Wanderung durch Bad Nauheim begrĂŒĂen.
Norbert Mischke von der Bad Nauheim Stadtmarketing und Tourismus GmbH fĂŒhrte die Wandergruppe durch die Badestadt und berichtete ĂŒber Salz und Sole, ĂŒber den langen Weg des Salzsiederdorfes Nauheim hin zum weltbekannten Heilbad Bad Nauheim.
Norbert Mischke ist GĂ€stefĂŒhrer mit Leib und Seele und das seit 17 Jahren. Er erzĂ€hlte von der Salzgewinnung zur Zeit der Kelten bereits ab dem 5. Jahrhundert vor Christus bis zu den Gradierbauten und Solepumpen.
Letzteres im 18. Jahrhundert. Joseph Todesco war der erste, der zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Deutschland fĂŒr die Gradierung der Sole Schwarzdorn verwendete. Ab 1736 wurden der GroĂe Teich und die Waldteiche angelegt, sie dienten als Wasserreservoir fĂŒr den Antrieb der RĂ€der und Pumpen.
GĂ€stefĂŒhrer Norbert Mischke konnte nicht nur so manche Anekdote erzĂ€hlen, sondern baute auch Lyrisches in seine FĂŒhrung ein. Zum Beispiel ein Zitat aus dem Gedicht âBriefe aus einem Herzheilbadâ.
Sein Autor Erich KĂ€stner war 1930 und 1932 in Bad Nauheim zur Kur. KĂ€stner beschreibt unter anderem ein Wannenbad: âDas Schönste sind die kohlensauren BĂ€der. Zehntausend Perlen sitzen auf der Haut. Man Ă€hnelt einer Wiese, wenn es taut. Kann sein, es nĂŒtzt. Das merkt man erst viel spĂ€ter.â
Nach so viel frischer Luft und Information ging es zurĂŒck zur Trinkkuranlage, wo die Mitarbeiterinnen der Stadtmarketing und Tourismus GmbH fĂŒr Kaffee und Kuchen gesorgt hatten. Ihnen und dem Freiwilligenzentrum gilt auĂerdem ein herzlicher Dank, denn sie hatten Begleitpersonen fĂŒr zwei sehbehinderte Mitwanderer organisiert.
Die Idee zu barrierefreien Wanderungen kommt ursprĂŒnglich vom Seniorenbeirat des Wetteraukreises und seiner Vorsitzenden Renate Klingelhöfer, die es sich nicht nehmen lieĂ, mitzuwandern.