NEWS

IG BAU will raus aus dem Niedriglohn fĂŒr GebĂ€udereiniger

Um diese Zahl wird gerade sauber „herumgeputzt“: 16,50 Euro. Denn das soll der neue Mindestlohn in der GebĂ€udereinigung werden, fordert die GebĂ€udereiniger-Gewerkschaft IG BAU. Sie will, dass die Stundenlöhne in allen Lohngruppen der Reinigungsbranche um 3 Euro nach oben gehen. Glas- und Fassadenreiniger wĂŒrden dann 19,70 Euro pro Stunde verdienen. Foto: Florian Göricke, IG BAU

1.660 ReinigungskrĂ€fte im Wetteraukreis: Mindestens 16,50 Euro pro Stunde fĂŒrs Saubermachen GebĂ€udereiniger-Gewerkschaft fordert 3 Euro höheren Stundenlohn

WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Sauberer Lohn fĂŒr saubere Arbeit: Wer im Wetteraukreis BĂŒros, Schulen, Arztpraxen oder Altenheime sauber hĂ€lt, der soll dafĂŒr schon bald deutlich mehr Geld im Portemonnaie haben.

Denn die Stundenlöhne in der GebÀudereinigung sollen um 3 Euro steigen. Das fordert die GebÀudereiniger-Gewerkschaft IG BAU Hessen-Mitte.

Der Mindestlohn der Reinigungsbranche wĂŒrde dann auf 16,50 Euro pro Stunde nach oben gehen. „Das ist der Lohn, den die meisten ReinigungskrĂ€fte im Wetteraukreis verdienen. Und das muss das neue Lohn-Limit fĂŒr die harte Arbeit sein, die die BeschĂ€ftigten in der GebĂ€udereinigung leisten“, sagt Peter Manns.

Der Vorsitzende der IG BAU Hessen-Mitte rechnet vor: „Am Monatsende kĂ€me eine GebĂ€udereinigerin dann auf knapp 2.790 Euro brutto, wenn sie Vollzeit arbeiten kann.

Die meisten haben allerdings nur einen Teilzeitjob. Sie sind an den Tagesrandzeiten – frĂŒhmorgens und spĂ€tabends – im Einsatz. Also dann, wenn die allermeisten BerufstĂ€tigen im Wetteraukreis noch schlafen oder schon ihre Freizeit genießen.“ Die Arbeit in der Reinigungsbranche sei „ein Knochenjob“.

Und der gehe an die Substanz: „Der Job ist körperlich anstrengend. Und er fordert vielen vieles ab: Es macht nicht immer Spaß, Schultoiletten im Wetteraukreis sauber zu machen“, sagt Peter Manns.

Dazu komme ein enormer Zeitdruck. Und oft seien ReinigungskrĂ€fte auch mit belastenden Situationen konfrontiert – beim Saubermachen von Kranken- oder Pflegezimmern zum Beispiel.

„Es wird daher höchste Zeit, in der GebĂ€udereinigung anstĂ€ndige Löhne zu zahlen. Die Zeiten, in denen sich eine GebĂ€udereinigerin brav ans Ende der Lohnkette stellt, sind vorbei“, macht Manns von der IG BAU Hessen-Mitte klar.

Immerhin hĂ€tten die meisten der rund 1.660 BeschĂ€ftigten der GebĂ€udereinigung im Wetteraukreis – darunter viele Mini-Jobber – „keinen einzigen Cent an InflationsausgleichsprĂ€mie“ bekommen.

Schon deshalb sei jetzt ein „ordentlicher Nachholbedarf beim Lohn“ fĂŒr die ReinigungskrĂ€fte notwendig. FĂŒr einen gelernten Glas- und Fassadenreiniger bedeute dies, dass er kĂŒnftig ebenfalls 3 Euro mehr und damit 19,70 Euro pro Stunde verdienen mĂŒsse, so die Gewerkschaft.

Aber auch der Nachwuchs im GebĂ€udereiniger-Handwerk soll profitieren: FĂŒr Azubis imersten Ausbildungsjahr fordert die IG BAU ein Plus von 150 Euro pro Monat. Die VergĂŒtung wĂŒrde dann schon zum Ausbildungsstart bei 1.050 Euro liegen.

Im dritten Ausbildungsjahr sollen, so die Forderung der IG BAU, Azubis mit 1.500 Euro pro Monat nach Hause gehen. Das wÀren 300 Euro mehr als heute.

Die Verhandlungen der IG BAU mit dem Bundesinnungsverband des GebÀudereiniger-Handwerks gehen am Mittwoch, 11. September, in die zweite Runde.