Auch in Corona-Zeiten Medienkonsum von Kindern beschränken
WETTERAUKREIS. - Die Corona-Krise verursacht einen Digitalisierungsschub in unserem Land. Home-Office und Videokonferenzen werden zu alltäglichen Dingen.
Immer mehr Zeit verbringt man vor dem Computer oder dem Tablet. Auch die Kinder verbringen jetzt viel Zeit am PC, schon allein mit Homeschooling.
Dazu kommen Video-Calls mit den Großeltern, Serien schauen, wenn die Eltern arbeiten müssen, oder spielen am PC, weil man sich mit Freunden nicht treffen kann.
„Dennoch sollten Eltern nicht alle bisher hart erkämpften Regeln der Medienerziehung über Bord werfen. Es ist wichtig, den Kindern die derzeitige Ausnahmesituation bewusst zu machen“, sagt Erste Kreisbeigeordnete und Jugenddezernentin Stephanie Becker-Bösch.
Neben der Dauer der Mediennutzung sollten Eltern auch die Inhalte der Medien nicht aus dem Blick verlieren, insbesondere, wenn Kinder alleine vor dem Fernseher oder dem Tablet sitzen. Auch in Zeiten von Corona sollte es feste Regeln geben.
Die Fachstelle Suchtprävention im Wetteraukreis empfiehlt für Kinder zwischen drei und fünf Jahren die gelegentliche Nutzung von Smartphone oder Tablet der Eltern, etwa zum Fotografieren, um ein kurzes Video anzuschauen oder mit einer App zu malen, zu singen oder zu spielen. Die Eltern sind dabei oder bleiben zumindest in der Nähe.
Für Kinder zwischen sechs und neun Jahren sollten die ersten Schritte beim Einstieg ins Internet stets von Erwachsenen angeleitet und begleitet werden. Kinder dürfen nur in geschützten Räumen online sein, das heißt altersgemäße Schutzprogramme sind auf den Geräten installiert.
Kindersuchmaschinen und -Browser machen das erste Surfen sicherer und kindgerechter. Kindersuchmaschinen sind zum Beispiel www.fragfinn.de oder www.blinde-kuh.de.
Ab etwa 12 Jahren ist das erste Smartphone ein Einschnitt. Eltern eröffnen den Kindern damit den Zugang zu größeren Surfräumen.
Klare Regeln und Jugendschutzprogramme sind auch hier wichtig. Vor allem sollten Eltern den Ãœberblick behalten und konsequent sein, um Kindern Orientierung und Schutz zu geben.
Jugenddezernentin Becker-Bösch rät, die technischen Schutzmöglichkeiten der verschiedenen technischen Geräte zu nutzen. Das beginnt schon beim Router, wo Jugendschutzeinstellungen vorgenommen werden können und Zeitkonten für verschiedene Personen vergeben werden.
Auch Computer und Spielkonsolen verfügen in der Regel über Jugendschutzeinstellungen, die dafür sorgen, dass ungeeignete Apps überhaupt nicht angezeigt werden oder die Installationen von Apps ganz gesperrt werden.
Hilfreich ist etwa die App „Kids Place“, mit der ein eigenes Kinderkonto erstellt werden kann. Damit haben Eltern die Kontrolle über die WLAN-Verbindung und sperren viele nicht jugendfreie Inhalte.