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Auch IT-Unternehmen leiden unter der Corona-Krise

Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch und Michael Weber, einer der beiden Geschäftsführer der WT Systems GmbH in Bad Vilbel.

WETTERAUKREIS / BAD VILBEL. - Die EDV- Branche gilt als zukunftsweisendes Berufsfeld, das moderne, sichere Arbeitsplätze bietet. Doch die Corona-Krise hat auch vor dieser so krisenfest erscheinenden Branche keinen Halt gemacht.

Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch sprach mit Michael Weber, einem der beiden Geschäftsführer der WT Systems GmbH in Bad Vilbel über die aktuellen, coronabedingten Herausforderungen.

Ob Home-Office oder Videokonferenzen – coronabedingt haben viele Unternehmen digital aufgerüstet. IT-Dienstleister, so müsste man meinen, gehen als Gewinner aus der Krise hervor

„Home Office oder Home Schooling sind nur ein kleiner Teil der großen IT-Landschaft“, erklärt Michael Weber, der zusammen mit seinem Bruder einen der führenden IT-Dienstleister leitet.

„Es gibt eine Bandbreite an IT-Unternehmen, die genauso betroffen sind wie andere Unternehmen auch. Uns hat die Krise während des Lockdowns auch hart getroffen.“

So musste das Bald Vilbeler Unternehmen, das mit seinem bundesweiten Logistik- und Technikernetzwerk die Computer-Arbeitsplätze führender Versicherungen, Banken, Einzelhändler und Postdienstleister am Laufen hält, Umsatzeinbrüche von bis zu 40 Prozent in Kauf nehmen.

„Uns sind im Frühjahr hohe Umsatzverluste durch Filialschließungen und Zugangsbeschränkungen bei unseren Kunden sowie durch die Verschiebung von Neuinstallations-Projekten entstanden.

Gleichzeitig sind wir stolz darauf, früh stringente Hygienemaßnahmen eingeführt zu haben und auch während des Lockdowns unsere Dienstleistungen für unsere teilweise systemkritischen Kunden, durchgehend aufrechterhalten zu haben.

Dank unserer schnellen und gut durchdachten Reaktion auf die Pandemie haben wir unser Unternehmen sicher durch die Corona-Krise manövriert.“

Auf Förderkredite oder Beihilfen konnte nicht zurückgegriffen werden. Letztlich blieben dem Unternehmen die Werkzeuge Kurzarbeit und Stundungsoptionen.

Andere Corona-Hilfsmaßnahmen standen nicht zur Verfügung. „Daher mussten wir aus eigener Kraft diese schwierigen Monate überstehen“, sagt Weber.

Für die Erste Kreisbeigeordnete Becker-Bösch sind die mangelnden Hilfemaßnahmen keine Neuigkeit: „Ich verschaffe mir aktuell ein umfängliches Bild, wie es um die mittelständischen Unternehmen in unserer Wetterau bestellt ist. Wie hat sich Corona auf die unterschiedlichen Branchen ausgewirkt?

Wie haben die Unternehmen auf die Einschränkungen reagiert und vor welchen Herausforderungen stehen unsere mittelständischen Unternehmen jetzt?

Gleichzeitig möchte ich mich mit den Unternehmerinnen und Unternehmern darüber unterhalten, was ich, als Erste Kreisbeigeordnete auf politischer Ebene tun kann, um unsere regionale Wirtschaft zu unterstützen.

In den vielen Gesprächen zeigt sich, dass gerade mittelständischen Unternehmen die finanziellen Corona-Hilfsmaßnahmen verwehrt bleiben. Nur diejenigen haben einen Vorteil, die in der Vergangenheit gut gewirtschaftet und schon ein Polster aufgebaut haben.

Alle anderen bleiben auf der Strecke. Daher ist es in meinen Augen dringend erforderlich, hier langfristige und nachhaltige Förderprogramme auf dem Weg zu bringen um hier ganz gezielt breitgefächert, Unternehmen und somit unsere regionale Wirtschaft zu unterstützen.“