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Kreiszuschuss für vorbildhaften Denkmalschutz in Bad Vilbel-Dortelweil

Landrat Jan Weckler (links) übergibt den Bescheid an die Familie Hätscher-Rosenbauer.

WETTERAUKREIS / DORTELWEIL. - Die Pflege und der Erhalt denkmalgeschützter Gebäude ist ein teures Unterfangen, meist wesentlich teurer als bei modernen Gebäuden.

„Deshalb unterstützen wir die vorbildliche Sanierung denkmalgeschützter Häuser“, sagte Landrat Jan Weckler, der kürzlich einen Zuschuss in Höhe von 2.500 Euro für den Austausch von Haustür und Fenstern eines denkmalgeschützten Gebäudes in der Obergasse in Bad Vilbel-Dortelweil überreichte.

Dortelweil, heute ein Stadtteil Bad Vilbels, wurde schon Ende des 8. Jahrhunderts in einem Güterverzeichnis der Reichsabtei Lorsch erwähnt.

Der auf „–weil“ endende und vom lateinischen ‚villa‘ abzuleitende Ortsname deutet darauf hin, dass es sich hier um ein Siedlungsgebilde in der Nähe aufgegebener römischer Gutshöfe handelt. Dies ist in der Denkmaltopographie des Wetteraukreises nachzulesen.

Tatsächlich sind solche römischen Gutshöfe für die Dortelweiler Gemarkung belegbar. Historiker gehen davon aus, dass nach dem endgültigen Fall des Limes im Jahre 260 n. Chr. eine feste Besiedlung des zuvor römischen Gebiets nicht sofort, sondern mit einiger Verzögerung vermutlich ab dem 5. Jahrhundert, erfolgte.

Der historische Ortskern des heutigen Dortelweils ist ein geschlossenes Dorf mit regelmäßigem Grundriss, dessen Siedlungskontinuität bis ins hohe Mittelalter zurückreicht. „Dominiert wird diese Siedlungsanlage von der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Obergasse, in der sich stattliche Hofanlagen zeigen.

Trotz mancher Eingriffe aus neuerer Zeit ist in der Dortelweiler Obergasse ein historisches Straßenbild erhalten, dessen Bausubstanz vorwiegend aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammt.

So auch das Gebäude in der Obergasse 16, das im Rahmen der Gesamtanlage geschützt ist. Besitzer ist das Ehepaar Hätscher-Rosenbauer, die den Kreiszuschuss von Landrat Weckler entgegennahmen.

Viele Jahre lebten sie in dem Gebäude gemeinsam mit ihren Kindern, bis sie sich vor rund 6 Jahren dazu entschieden, innerhalb Bad Vilbels umzuziehen und das Haus zu vermieten.

Nach umfangreichen denkmalgerechten Sanierungen sind sie im vergangenen Jahr wieder in ihr ursprüngliches Heim eingezogen und fühlen sich in ihrem Idyll richtig wohl, so Wolfgang Hätscher-Rosenbauer.

„Die Sanierung des Gebäudes zeigt, dass auch in historischen Häusern modernes Wohnen möglich ist. Insbesondere die natürliche Dämmung macht sich in den heißen Tagen positiv bemerkbar.

Der Ausbau der ungeteilten Fenster und die denkmalgerechte Erneuerung durch Holzfenster mit Teilung wurden mit der Denkmalschutzbehörde des Wetteraukreises abgestimmt und sind beispielgebend.

Mit dem Zuschuss in Höhe von 2.500 Euro wollen wir dieses vorbildliche Engagement würdigen“, sagte Landrat Jan Weckler abschließend.