VolkszÀhlungen in der Geschichte
WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - VolkszĂ€hlungen gab es schon in vorgeschichtlicher Zeit. 2.700 v. Chr. wird die erste VolkszĂ€hlung in Ăgypten nachgewiesen, die zu Steuerzwecken durchgefĂŒhrt wurde. Die wohl bekannteste VolkszĂ€hlung ist die, die der römische Kaiser Augustus angeordnet hat.
Sie ist im Lukas-Evangelium beschrieben und fĂŒhrte dazu, dass Maria und Josef nach Bethlehem reisten, wo Jesus Christus geboren wurde.
Im Mittelalter wurden nur wenige VolkszĂ€hlungen durchgefĂŒhrt, unter anderem in England nach der normannischen Eroberung durch König Wilhelm.
Weitere VolkszĂ€hlungen registrierten zumeist nur Feuerstellen, wodurch sich die Bevölkerung ĂŒber eine durchschnittliche âAnzahl der Personen pro Feuerâ ermitteln lieĂ (eine Feuerstelle ca. zehn Einwohner).
Modernere VolkszĂ€hlungen begannen im 16. Jahrhundert, zunĂ€chst in Litauen, spĂ€ter in Nordeuropa, dann auch in den heutigen USA und Kanada. Nach dem Jahr 1800 fanden in fast allen europĂ€ischen LĂ€ndern mehr oder weniger regelmĂ€Ăige VolkszĂ€hlungen statt.
Der Statistische Kongress 1872 in Sankt Petersburg empfahl den heute noch ĂŒblichen Zehnjahresrhythmus, wobei in den mit Null endenden Jahren gezĂ€hlt werden sollte. Eine Empfehlung, die heute noch Geltung hat.
Mittlerweile werden in allen Staaten der Welt regelmĂ€Ăige VolkszĂ€hlungen abgehalten. Der letzte Zensus fand in Deutschland im Jahre 2011 statt. Danach mussten in mehreren EinwohnermeldeĂ€mtern die Zahlen verĂ€ndert werden.
Der Zensus 2011 ergab, dass knapp 6.000 oder weniger Einwohnerinnen und Einwohner als nach der Fortschreibung der Zahlen aus der VolkszÀhlung von 1987 im Wetteraukreis lebten.
Grund fĂŒr die rechnerischen Verluste waren LĂŒcken in Melderegistern der StĂ€dte und Gemeinden, vor allem weil nicht alle Um- und FortzĂŒge den kommunalen Behörden gemeldet wurden.