Peter Manns zum Chef der IG BAU im Wetteraukreis gewählt
Gewerkschafter vertritt Interessen von 7.300 Beschäftigten im Landkreis + + + Neuer Bezirksverband „Hessen-Mitte“ nach FusionWETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Wechsel an der Gewerkschaftsspitze in der Region: Peter Manns ist zum Vorsitzenden des neuen Bezirksverbands Hessen-Mitte der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) gewählt worden.
Der 57-Jährige übernimmt damit die Nachfolge von Doris Hammes und Karl-Otto-Waas. Sie hatten die bisherigen Bezirksverbände Mittelhessen und Gelnhausen-Friedberg geleitet, die nach dem Beschluss des Bezirksverbandstags der Gewerkschaft am Samstag, 26. März, fusionierten.
Manns kümmert sich damit ab sofort um die Interessen von Bauarbeitern, Reinigungskräften sowie Beschäftigten aus der Land- und Forstwirtschaft auch im Wetteraukreis.
Nach Angaben der Arbeitsagentur arbeiten in den Branchen der IG BAU im Landkreis aktuell rund 7.300 Menschen – 3.400 von ihnen im Bauhauptgewerbe und 1.700 in der Gebäudereinigung.
Manns ist gelernter Zimmermann und seit 1988 gewerkschaftlich in Ost- und Mittelhessen aktiv. Als Betriebsratsvorsitzender beim Fertighaushersteller Rensch Haus aus Kalbach (Kreis Fulda) kümmert er sich seit gut 30 Jahren um die Belange von rund 270 Beschäftigten.
Ehrenamtlich engagiert sich der gebĂĽrtige Fuldaer als Richter am Landesarbeitsgericht Frankfurt, im Vorstand der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft und als Gemeindevertreter in seinem Wohnort Kalbach. Manns ist verheiratet und hat drei Kinder.
Gerade in der ländlich geprägten Region zwischen Taunus, Lahntal und Rhön gehe es ihm darum, die Gewerkschaft ins Gespräch zu bringen – und vor Ort Verbesserungen für die Beschäftigten herauszuholen, so Manns.
„Arbeitnehmervertreter streiten auf verschiedenen Ebenen für die Interessen der Belegschaften. Die Palette reicht von Mandaten an Arbeitsund Sozialgerichten über die Berufsgenossenschaften bis hin zu den Handwerkskammern und Krankenkassen“, unterstreicht der Gewerkschafter.
Dabei fielen bessere Löhne und Arbeitsbedingungen nicht vom Himmel. „Ob auf der Baustelle, in der Reinigungsfirma oder im Malerbetrieb – gerade am Arbeitsplatz kommt es darauf an, dass die Menschen an einem Strang ziehen“, sagt Manns.
Er appelliert an die Beschäftigten, sich für die eigenen Interessen einzusetzen. Besonders das Handwerk in der Region sei in den nächsten Jahren auf Tausende zusätzliche Mitarbeitende angewiesen. Die Beschäftigten dürften sich deshalb nicht unter Wert verkaufen.
„Fachleute sollten auf einer tariflichen Bezahlung bestehen.“ Wer zu wenig verdiene, solle sich an die IG BAU vor Ort wenden. Zugleich will sich Manns dafür einsetzen, dass Beschäftigte stärker mitentscheiden, wie ihr Job in Zukunft aussehe.
Ein „Riesen-Thema“ sei hier die Weiterbildung. „Viele Branchen stehen vor einem enormen Umbruch. Ob es um die klimagerechte Sanierung von Altbauten, den Waldumbau im Forst oder die Digitalisierung in der Baubranche geht – Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen durch zusätzliches Know-how für die Zukunft fit gemacht werden“, so Manns.
Neue Trends und Technologien müssten den Beschäftigten zugutekommen, statt Jobs zu gefährden. Beim Wandel der Arbeitswelt sei es unverzichtbar, dass Gewerkschaften und Betriebsräte ein entscheidendes Wort mitredeten, betont der neu gewählte IG BAU-Bezirksvorsitzende.
Außerdem kündigt Manns an, sich in politische Debatten einzumischen: „Viele Vorhaben der Berliner Ampel-Koalition haben direkte Auswirkungen in unserer Region – von der Wohnungsbau-Offensive über die Umgestaltung der Agrarwirtschaft bis hin zur gesetzlichen Rente.
Bei all diesen Themen wird sich die IG BAU Hessen-Mitte einbringen und dabei auch der Kommunal- und Landespolitik auf die Finger schauen.“