EU-Förderung für Jungunternehmer
WETTERAUKREIS. - Kreisbeigeordneter Matthias Walther hat dieser Tage einen Bewilligungsbescheid über 100.000 Euro für den Bau einer Abbundhalle und den Kauf eines Montagetisches zur Betriebserweiterung des Zimmerei- und Dachdeckerbetriebes Georg Knaupp in Wölfersheim übergeben.
„Ich freue mich, dass mit diesem Zuschuss aus EU-LEADER-Mitteln gleich mehrere Ziele erreicht werden können. Wir unterstützen einen Jungunternehmer, der die Wirtschaftlichkeit seiner Betriebsabläufe zukunftsfähig entwickeln kann und sorgen für die Schaffung eines zusätzlichen Arbeitsplatzes in der Region“, so Kreisbeigeordneter Walther.
Timo Knaupp führt seit zwei Jahren in dritter Generation den Georg Knaupp Zimmerei- und Dachdeckereibetrieb. Ursprünglich als reines Dachdeckerunternehmen wurde der Betrieb um den Bereich Zimmerei erweitert, nachdem Timo Knaupp nach der Prüfung zum Dachdeckermeister auch die Meisterprüfung im Zimmereihandwerk abgelegt hat.
Durch den weiteren Betriebszweig ergeben sich zusätzliche Arbeitsschritte und Anforderungen an die vorhandenen Räumlichkeiten. Um hier effiziente und witterungsunabhängige Arbeitsabläufe garantieren zu können, werden eine Abbundhalle und die Anschaffung eines Montagetisches notwendig.
In der Abbundhalle werden die Hölzer für Tragwerke, Bauteile und Einbauteile angerissen, bearbeitet, zusammengepasst und gekennzeichnet. Auf dem Montagetisch können große Bauteile vorbereitet und angepasst an die Baustellenplanung vorgehalten werden. In der Halle geschieht das dann auch unabhängig von den Wetterverhältnissen.
Die Gemeinde Wölfersheim hat der Erweiterung des Gewerbeparks im Anschluss an das bereits durch den Betrieb genutzte Grundstück zugestimmt, so dass der Hallenneubau direkt auf dem angrenzenden Grundstück realisiert werden kann.
Mehr als zwei Millionen Euro aus LEADER - Mitteln
Wie Kreisbeigeordneter Walther mitteilte, liegen die Gesamtkosten bei rund 530.000 Euro. Der Zuschuss aus Mitteln der Europäischen Union beträgt 100.000 Euro. Die Finanzierung erfolgt aus dem LEADER-Programm.
LEADER steht dabei für die Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft und ist ein Entwicklungsprogramm der Europäischen Union und des Landes Hessen zur Stärkung und Weiterentwicklung ländlich geprägter Regionen.
Wesentliche Grundlage ist das Engagement der Region und ihrer politischen Entscheidungsträger sowie ihrer gesellschaftlichen Gruppierung. Für die Förderperiode 2014 bis 2020 sind 17 Wetterauer Kommunen als LEADER-Region „Wetterau / Oberhessen“ anerkannt worden.
Es sind dies die Kommunen: Altenstadt, Büdingen, Butzbach, Echzell, Florstadt, Gedern, Glauburg, Hirzenhain, Kefenrod, Limeshain, Münzenberg, Nidda, Ortenberg, Ranstadt, Reichelsheim, Rockenberg und Wölfersheim.
Im Förderzeitraum stehen für die Region rund 2,1 Millionen Euro zur Verfügung, die im Wesentlichen von der Europäischen Union bereitgestellt werden. Ergänzt werden diese Gelder durch geringe Bundes- und Landesanteile. In der aktuellen Förderperiode wurden bereits 1,6 Millionen Euro Zuschüsse mit Bewilligungen belegt.
Über Projekte, die mit Hilfe des Förderprogramms in der Region umgesetzt werden sollen, entscheidet ein 22-köpfiges, ehrenamtliches Gremium aus Wirtschaft, Verbänden, Vereinen und Politik. Vorsitzender der LEADER-Aktionsgruppe Wetterau / Oberhessen ist Glauburgs Bürgermeister Carsten Krätschmer.