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Mit Bildung und Dorfgeschichte zur Smarten Landregion Wetterau

Kreisbeigeordneter Matthias Walther, Christian Sperling (Fachbereichsleiter Regionalentwicklung und Umwelt), Martin Langlitz (Kreisentwickler), Matthias Flor (Breitbandkoordinator).

Kreis will Digitalisierung im ländlichen Raum weiter voranbringen

WETTERAUKREIS. - Der Ausbau der Digitalisierung im Wetteraukreis soll weiter voranschreiten. „Wir sind hier in enger Zusammenarbeit mit Wirtschaft, Kommunen und Bildungsinstitutionen bereits in vielfältiger Weise tätig, um den ländlichen Raum mit digitalen Angeboten zu stärken“, sagt Matthias Walther, Kreisbeigeordneter und Dezernent für Regionalentwicklung.

Ein aktuelles Vorhaben ist die aussichtsreiche Bewerbung des Wetteraukreises, eine von bundesweit sieben geförderten „Smarten Modellregionen“ zu werden.

Bei der Weiterentwicklung der ländlichen Infrastruktur spielt die Digitalisierung zunehmend eine bedeutende Rolle. In zukunftsrelevanten Bereichen wie bspw. Mobilität, Gesundheit, Versorgung mit Waren und Dienstleistungen bis hin zu sozialen Angeboten soll die Digitalisierung Lösungen für ein attraktiveres Lebens- und Arbeitsumfeld ermöglichen.

Der Wetteraukreis ist unter den zehn am besten mit Breitband versorgten Landkreisen in Deutschland. In einem nächsten Schritt sollen maßgeschneiderte Angebote für den ländlichen Raum entwickelt werden.

Um dies zu erreichen will die Wetterau Modellregion des Projekts „Smarte LandRegionen“ im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung (BULE) werden.

Die Projektidee des Wetteraukreises hierzu wurde in einer bundesweiten Ausschreibung als förderungswürdig beurteilt. Ein erster wichtiger Schritt hin zu der in Aussicht gestellten Förderung mit 1 Million € ist somit erreicht.

Aus der Runde der mehr als 480 deutschen Landkreise hat es das Wetterauer Vorhaben unter die letzten 22 Projekte geschafft, die sich nun in der finalen Bewerbungsrunde präsentieren.

„Ich sehe dies als Bestätigung für unser intensives Engagement bei der technischen und inhaltlichen Erschließung der Wetterau für moderne Kommunikationsbedürfnisse in Beruf und Freizeit“, freut sich Kreisbeigeordneter Matthias Walther.

Punkten will der Wetteraukreis dabei mit seiner Idee einer Bildungsplattform, mit der die Daseinsvorsorge in den Bereichen Gemeinschaft, Kommunikation und Lernen verbessert werden soll.

Für die Schaffung eines digitalen Angebotes der Kommunikation, des Lernens sowie der Heimat- und Demokratiearbeit wurden zwei Realisierungsoptionen entwickelt.

Eine davon möchte generationsübergreifend digitales Grundwissen an ehrenamtlich Aktive sowie Bürgerinnen und Bürgern vermitteln.

Es geht unter anderem um die Erarbeitung eines Konzeptes mit Schulungsinhalten zur Vermittlung von Digitalkompetenzen für verschiedene Zielgruppen und um die Bereitstellung von Hardware und Lernprogrammen, um Schulungen in den Dörfern durchführen zu können.

Weiter steht die Auseinandersetzung mit dem Thema Klimaschutz im Mittelpunkt. Hier soll eine Online-Lernwerkstatt konzipiert und aufgebaut werden.

Die Inhalte können nicht nur in der Erwachsenenbildung, sondern auch in der Kinder- und Jugendbildung eingesetzt werden. Weitere Ideen für die digitale Kommunikation im Dorf existieren auch bereits.

Mit einer weiteren Projektidee richtet der Wetteraukreis den Blick auf den Baustein dörfliche Traditionen mit den Themen Geschichte, Demokratie und Heimat. „Die Dörfer im Wetteraukreis haben eine vielfältige und reiche Geschichte.

Dieses Wissen zu bewahren, modern und damit digital aufzubereiten und auch künftigen Generationen zur Verfügung zu stellen, ist das Leitmotiv dieses Konzeptes.

Unser Projekt soll den kulturellen Schatz der Wetterau zu neuem Leben erwecken und durch aktive Bürgerbeteiligung transparent und sichtbar machen,“ hebt Kreisbeigeordneter Matthias Walther hervor.

So soll Geschichte digital aufbereitet und in eine Dorf-Datenbank eingepflegt werden. Dieses Material kann dann zur Bildungsarbeit in Kitas, Schulen und Museen, aber auch zur touristischen Entwicklung der Region eingesetzt werden. Ergänzend hierzu kann auch das Thema „Demokratie lernen“ bedacht werden.

Dabei soll die demokratische Willensbildung mit digitaler Bürgerbeteiligung auf moderne Füße gestellt werden.

Der Wetteraukreis wird im gesamten Bewerbungsverfahren für das Modell „Smarte LandRegionen“ durch die Arbeitsgemeinschaft Stadtentwicklung 360° fachkundig begleitet. Sie ist eine Kooperation aus den Unternehmen IfR, Institut für Regionalmanagement (Dr. Andrea Soboth) und Marketing Effekt GmbH (André Haußmann).

Kreisbeigeordneter Matthias Walther sieht gute Chancen, dass der Wetteraukreis eine von sieben geförderten „Smarten Landregionen“ werden kann.

„Unser Konzept ist durchdacht und praktisch gut umsetzbar. Es soll das Leben im ländlichen Raum weiter modernen Standards anpassen und parallel zum Ausbau der digitalen Infrastruktur - wie einem flächendeckenden Glasfasernetz und der Verringerung von Funklöchern - die damit verbundenen Handlungsmöglichkeiten erweitern.“