Wetteraukreis tritt der KulturRegion Frankfurt RheinMain bei
Spannende Veranstaltungen zur Route der Industriekultur: Stärker Vernetzung mit dem Rhein-Main-GebietWETTERAUKREIS / BAD NAUHEIM / FRIEDBERG. - Der Wetteraukreis wird wieder Mitglied in der KulturRegion FrankfurtRheinMain. Der Kreistag hat in seiner jüngsten Sitzung den Beschluss gefasst, der KulturRegion FrankfurtRheinMain wieder beizutreten. „Eine gute und kluge Entscheidung“, findet auch Landrat Jan Weckler.
„Sie wird uns stärker mit dem Rhein-Main-Gebiet vernetzen und viele Veranstaltungen, die hier stattfinden einem größeren Publikum bekannt machen.“
Zum Beispiel die Veranstaltungen zur Route der Industriekultur, die in der letzten Ferienwoche, vom 28. Juli bis zum 5. August 2018, stattfinden.
Rund 1.000 Orte von lokaler, regionaler und überregionaler Bedeutung umfasst die Route der Industriekultur Rhein-Main. Veranstaltungen finden in knapp 50 Städten und Gemeinden statt, davon acht in der Wetterau.
14 verschiedene Attraktionen gibt es zu bewundern, vom Kraftwerk im Jugendstil in Bad Nauheim über die Geschichte der Mineralbrunnen Bad Vilbel, das 50er-Jahre-Museum in Büdingen, das Rosentalviadukt in Friedberg, der Modellbahnhof in Stockheim, das spektakuläre Kunstgussmuseum in Hirzenhain, den historisch wertvollen Steinbruch in Nidda/Michelnau bis hin zum Wölfersheimer Kinosommer, der dort stattfindet, wo einst Braunkohle gewonnen wurde.
Landrat Weckler besucht das Max-Planck-Institut
Landrat Jan Weckler hat sich vorab schon eine Attraktion ausgesucht und das Max-Planck-Institut in Bad Nauheim besucht. Dr. Matthias Heil, für die Öffentlichkeitsarbeit im Institut zuständig, hat den Landrat empfangen und einen Eindruck vermittelt, was die Besucherinnen und Besucher bei ihrer Führung am Dienstag, 31. Juli, in der Zeit von 16 bis 18 Uhr, erwarten dürfen.
„Dem Anwenden muss das Erkennen vorausgehen!“ Das ist die Maxime der Max-Planck-Gesellschaft, die sich entsprechend dieser Leitlinie der Grundlagenforschung verschrieben hat. Insgesamt gibt es 84 Institute, fünf davon im Ausland.
Immerhin zählt die Max-Planck-Gesellschaft in ihrer Geschichte nicht weniger als 18 Nobelpreisträger. Heute arbeiten 23.000 Menschen in der Gesellschaft, darunter 7.800 Nachwuchswissenschaftler aus aller Welt.
Das Max-Planck-Institut in Bad Nauheim geht auf einen amerikanischen Mäzen zurück. William Kerckhoff, der erfolgreiche amerikanische Unternehmer, war mehrfach zur Kur in Bad Nauheim und auch Patient des Kardiologen Prof. Franz Groedel. Kerckhoff war schon in den USA als Wissenschaftsmäzen in Erscheinung getreten.
1929, kurz nach Kerckhoffs Tod, wurde die William-Kerckhoff-Stiftung gegründet. Seine Witwe spendete mehr als eine Million Goldmark für die Errichtung des Forschungsinstituts.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Kerckhoff-Institut in die Max-Planck-Gesellschaft eingegliedert. Seit einer Neugründung im Jahr 2005 führt es den Namen Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung.
Heute zählt das Institut rund 400 Mitarbeiter am Standort Bad Nauheim, 200 im wissenschaftlichen Bereich, darunter 80 Doktoranden aus der ganzen Welt.
Der Schwerpunkt der Forschung liegt auf den Bereichen Herz, Lunge und Blutgefäße. „Wir suchen Fachleute aus der ganzen Welt für das Team auf unserer Suche nach neuen Konzepten unter anderem zur Herzregeneration“, beschreibt Dr. Matthias Heil den Schwerpunkt der Arbeit im Institut.
Wir wollen vom Molch lernen
Bei den wissenschaftlichen Versuchen im Max-Planck-Institut in Bad Nauheim versucht auch man durch die Arbeit mit Tiermodellen zu lernen. So gibt es etwa einen amerikanischen Molch, der über eine faszinierende Art der Regeneration verfügt. Selbst Teile des Herzens kann der Molch binnen 12 Wochen vollkommen regenerieren.
„Davon wollen wir lernen, denn Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören zu den häufigsten Todesursachen in unserer Gesellschaft. Wenn es uns gelingt, diese Regenerationsfähigkeit auch beim menschlichen Herzen zu entwickeln, wäre das ein Segen für die Menschheit“, erklärt Dr. Matthias Heil.
Neben Molchen werden auch Untersuchungen an Fischen, und hier vor allem während des Stadiums vom befruchteten Ei zur Larve, unternommen. Dabei kommen faszinierende Maschinen zum Einsatz, die es ermöglichen, das Herz einer solchen Millimeter großen Fischlarve schlagen zu sehen. Eine wirklich faszinierende Führung in die Welt der Medizin von morgen oder übermorgen.
„Tradition trifft Moderne“, so lautet der Titel der Führung im Max-Planck-Institut. Zum Thema Tradition gehört der Besuch und die Besichtigung des historischen Gebäudes aus den späten 20er Jahren mit einem Blick in die Sitzungsräume des Kuratoriums der Stiftung und in den Hörsaal, der derzeit renoviert wird.
Die Anmeldung erfolgt über die Tourist Information Bad Nauheim, Telefon 06032/929920 oder per Mail an: info(at)bad-nauheim.de. An der Führung können maximal 25 Personen teilnehmen. Treffpunkt ist in der Ludwigstr. 43, Zugang über die Brücke.