Corona: 85 Neuinfektionen seit gestern
Allgemeines Besuchsverbot in stationären Pflegeeinrichtungen des WetteraukreisesWETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Die Zahl der Neuinfektionen liegt im Wetteraukreis weiterhin auf einem sehr hohe Niveau.
In den vergangenen Tagen ist es vermehrt zu Ausbrüchen in Alten- und Pflegeeinrichtungen gekommen, daher hat das Gesundheitsamt nun mit sofortiger Wirkung ein Besuchsverbot in stationären Pflegeeinrichtungen angeordnet.
Landrat Jan Weckler kündigt außerdem die Umsetzung des erweiterten Eskalationskonzeptes des Landes Hessen an.
„Das pandemische Geschehen dauert weiter an, wir erleben eine sehr dynamische und sehr ernst zu nehmende Situation. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat diese Woche im Bundestag sehr schnell einschneidende Maßnahmen gefordert, um die Lage wieder in den Griff zu bekommen.
Diese Einschätzung teile ich vollumfänglich. Allein die Situation in den Alten- und Pflegeheimen sowie in den Krankenhäusern lässt derzeit nichts anderes mehr zu“, betont Landrat Jan Weckler.
Das nun ausgesprochenen Besuchsverbot für voll- oder teilstationäre Einrichtungen bedeutet konkret, dass zur Betreuung und Unterbringung älterer, behinderter oder pflegebedürftiger Menschen oder vergleichbare Einrichtungen im Wetteraukreis zu Besuchszwecken nicht betreten werden dürfen.
Die Anordnung gilt bis auf Widerruf. Zugelassen sind gemäß der derzeit geltenden Corona-Einrichtungsschutzverordnung weiterhin unter anderem Besuche von Seelsorgern oder Besuche zur Sterbebegleitung.
85 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden
Die Zahl der seit Beginn der Pandemie nachgewiesenen Fälle von Corona-Infektionen im Wetteraukreis liegt am heutigen Freitag, 11. Dezember, bei 4.066, das sind 85 mehr als am Donnerstag.
Die Neuinfektionen wurden gemeldet aus Bad Nauheim (10), Bad Vilbel (4), Büdingen (2), Butzbach (2), Echzell (1), Florstadt (1), Friedberg (2), Gedern (2), Glauburg (1), Karben (4), Kefenrod (1), Limeshain (1), Nidda (12), Ortenberg (37), Reichelsheim (3), Wölfersheim (1) und Wöllstadt (1).
In Altenstadt wurde gestern eine Person fälschlicherweise als infiziert gemeldet, der Fehler wurde in der Statistik nun korrigiert. Die Zahl der nach der Infektion genesenen Menschen liegt unverändert bei 2.952.
13 Infektionen an Schulen
Am gestrigen Donnerstag wurden insgesamt zwölf Schüler/innen (S) und eine Lehrkraft (L) per PCR-Test positiv auf das Virus getestet. Betroffen sind die folgenden Schulen:
Berufliche Schulen am Gradierwerk, Bad Nauheim (3S), Freie Waldorfschule Wetterau Bad Nauheim (1S), Berufliche Schule des Wetteraukreises, Büdingen (2S), Grundschule Wolf, Büdingen (1S), Georg-August-Zinn-Schule, Büdingen-Düdelsheim (1L), Burggymnasium Friedberg (2S), Kurt-Schumacher-Schule Karben (1S), Berufliche Schule des Wetteraukreises, Nidda (1S), Singbergschule Wölfersheim (1S).
In stationärer Behandlung aufgrund der Corona-Infektion befinden sich am heutigen Freitag 109 Menschen (99). 24 Personen (19) werden intensivmedizinisch behandelt.
Fünf weitere Todesfälle im Zusammenhang mit SARS CoV 2 wurden gemeldet: Ein 79-jähriger Mann aus Friedberg, ein 82-jähriger Mann und eine 98-jährige Frau, beide aus Karben, ein 59-jähriger Mann aus Florstadt und eine 80-jährige Frau aus Nidda. Damit sind seit dem Beginn der Pandemie 54 Menschen im Wetteraukreis an den Folgen der Infektion gestorben.
Aus den Wetterauer Kliniken wurde am heutigen Vormittag eine Covid Bettenkapazität von insgesamt 122 Betten gemeldet. 96 Normalbetten, ein Intensivbett ohne Beatmung und 25 Intensivbetten mit Beatmung.
Von diesen 122 Betten sind 12 frei, eines davon mit Beatmungsmöglichkeit. Zu berücksichtigen ist, dass Patientinnen und Patienten aus dem Wetteraukreis in anderen Landkreisen versorgt werden und dass Patientinnen und Patienten aus anderen Landkreisen wiederum in der Wetterau versorgt werden.
Zieht man von der Gesamtzahl der Infizierten die Zahl der genesenen Menschen und die an oder mit Covid-19 Verstorbenen ab, gibt es aktuell im Wetteraukreis 1014 mit Corona infizierte Menschen. Sie befinden sich alle in häuslicher oder klinischer Quarantäne.
Inzidenz bei 166,4 - Ausgangssperre nächste Woche rückt näher
Das Hessische Landesprüfungs- und Untersuchungsamt HLPUG meldet für den Wetteraukreis eine amtliche Inzidenz von 166,4. Bei den gestrigen Zahlen ist es zu einem Übermittlungsfehler gekommen, sodass die Inzidenz voraussichtlich höher liegt.
Das Eskalationskonzept des Landes Hessen sieht vor, dass bei einer Inzidenz von über 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern pro Woche an drei Tagen in Folge und diffusem Infektionsgeschehen zusätzliche Maßnahmen anzuordnen sind.
Einzuführen ist dann eine nächtliche Ausgangssperre von 21 bis 5 Uhr morgens. Auch der Konsum von Alkohol im öffentlichen Raum und die Abgabe von Alkohol zum Sofortverzehr werden dann ganztags untersagt.
Die ersten Landkreise in Hessen, die seit einiger Zeit über dem Schwellenwert liegen, haben bereits entsprechende Allgemeinverfügungen erlassen.
„Nach den Fallzahlen der vergangenen Tage gehe ich davon aus, dass auch im Wetteraukreis der Inzidenzwert von 200 überschritten wird, sodass eine entsprechende Anordnung in der kommenden Woche sehr wahrscheinlich ist“, betont Landrat Jan Weckler.
Über das Wochenende kann es außerdem weitere Beschlüsse von Bund und Land geben. „Wir sind uns bewusst, dass die Kontaktbeschränkungen und die schon jetzt getroffenen Maßnahmen gerade in der Vorweihnachtszeit für jeden Einzelnen besonders hart sind.
Alle Diskussionen und Maßnahmen zeigen aber vor allem, wie ernst die Lage ist. Wir müssen jetzt handeln, damit das Gesundheitssystem nicht vollständig kollabiert“, so Landrat Jan Weckler.
Das tägliche Bulletin zu Corona und weitere Informationen des Landes zum Eskalationskonzept gibt es im Internet auf der Seite des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration: https://soziales.hessen.de/gesundheit/aktuelle-informationen-corona.