MobilitÀtsstationen in der Wetterau
WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Gemeinsam mit drei Partnern macht sich der Wetteraukreis auf den Weg, als erster Landkreis Deutschlands ein flÀchendeckendes Netz an MobilitÀtsstationen aufzubauen.
Zum Projektstart wurden alle Wetterauer Kommunen in den Plenarsaal nach Friedberg eingeladen.
Wie sind die Menschen in Zukunft unterwegs? Welche Weichen mĂŒssen gestellt werden, damit auch im lĂ€ndlichen Raum alternative MobilitĂ€tsformen angenommen werden? Welche Rolle können Kommunen dabei ĂŒbernehmen?
Diese und viele weitere Fragen beschÀftigen auch den Regionalverband FrankfurtRheinMain, den Rhein-Main-Verkehrsverbund und die Hochschule RheinMain.
In der Wissenschaft ist man sich einig: MobilitĂ€tsstationen können den zukĂŒnftigen Bedarfen einer modernen, nachhaltigen MobilitĂ€t gerecht werden. Sogenannte Mobility-Hubs ergĂ€nzen die bestehende ĂPNV-Infrastruktur um neue MobilitĂ€tsformen wie etwa Sharing- oder On-Demand-Angebote.
âBisher haben sich solche Systeme allein im urbanen Raum etabliert. Sind sie in GroĂstĂ€dten lĂ€ngst keine Seltenheit mehr, sucht man sie im lĂ€ndlichen Raum meistens vergeblichâ konstatiert Matthias Walther, Kreisbeigeordneter des Wetteraukreises.
âDie meisten Anbieter von MobilitĂ€tsdienstleistungen schrecken aufgrund fehlender, finanzieller Sicherheit schlicht und ergreifend vor dem lĂ€ndlichen Raum zurĂŒckâ ergĂ€nzt er.
Genau dies ist die Herausforderung und Besonderheit am Forschungsprojekt âRaum fĂŒr neue MobilitĂ€tâ kurz âRaMoâ, fĂŒr dessen zweite Phase sich der Regionalverband FrankfurtRheinMain, die Hochschule RheinMain und der Rhein-Main-Verkehrsverbund erfolgreich beworben haben.
In Phase 1 hatten die Partner ein Konzept zur Planung und Realisierung von MobilitĂ€tsstationen im regionalen MaĂstab entwickelt.
âBis 2035 möchten wir 30 Prozent mehr FahrgĂ€ste befördern und damit die MobilitĂ€tswende RealitĂ€t werden lassenâ, so RMV-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Prof. Knut Ringat.
âEin wesentlicher Baustein dabei ist es, die Kombination von Verkehrsmitteln noch attraktiver zu machen. Im Projekt âRaMoâ finden wir heraus, wo Mobility-Hubs stationiert werden und wie sie in unsere RMV-App eingebunden werden.â
âUnsere Metropolregion besteht nicht nur aus stĂ€dtisch geprĂ€gten RĂ€umen. Auch in den lĂ€ndlichen TeilrĂ€umen mĂŒssen und wollen wir moderne und nachhaltige Lösungen fĂŒr die MobilitĂ€t von Morgen finden.
Und erfreulicher Weise haben wir den Zuschlag bekommen: Mit Forschungsgeldern und einer Reihe an starken Partnern können wir das Thema nun in die FlĂ€che bringenâ, zeigt sich ein optimistischer Erster Beigeordneter des Regionalverbands FrankfurtRheinMain, Rouven Kötterâ.
Als Pilotkreis wurde der Wetteraukreis gewonnen. âDer Wetteraukreis ist ein idealer Partner fĂŒr die Umsetzung. Als FlĂ€chenlandkreis steht er sinnbildlich fĂŒr die Herausforderungen neuer MobilitĂ€tsformen im lĂ€ndlichen Raum.
Zudem haben wir es mit kommunalen Akteuren zu tun, die den nötigen Mut und auch die entsprechende Offenheit fĂŒr innovative Projekte mitbringenâ freut sich Prof. Dr. Volker Blees von der Hochschule RheinMain, der das Projekt gemeinsam mit einer Reihe an wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen begleitet.
Die Kosten des gemeinsamen Forschungsprojekts von rund 900.000 Euro werden zur 80 Prozent vom Bundesministerium fĂŒr Bildung und Forschung (BMBF) ĂŒbernommen.
Wie dieser Weg aussehen könnte, wurde bei der Auftaktveranstaltung in ersten AnsĂ€tzen aufgezeigt. An verschiedenen Themeninseln wurden die hĂ€ufigsten Fragen zum Thema aufgegriffen und anschlieĂend in groĂer Runde diskutiert.
Vertreter*innen des ZOV, des House of Logistics and Mobility, sowie die Projektleitung, bestehend aus Regionalverband, Hochschule und Rhein-Main-Verkehrsverbund, machten schnell deutlich: Egal ob Finanzierung, Betrieb oder auch Instandhaltung der Anlagen â im Wetteraukreis entsteht ein Netzwerk, das beste Voraussetzung fĂŒr eine Realisierung von MobilitĂ€tsstationen schafft.
Dass RaMo fĂŒr die Region relevant ist, zeigt die Vielzahl an individuellen Beratungsterminen, die am Ende der Veranstaltung bereits vereinbart waren.