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Kreiszuschuss für denkmalgerechte Sanierung von Jugendstilvilla

Landrat Jan Weckler bei der Übergabe des Bewilligungsbescheides an Dominik Schütz. Im Hintergrund Bürgermeister Dirk Antkowiak und Kerstin Schütz. Im Bild rechts: Die Verzierungen an der filigranen Holztreppe von alten Farbresten zu befreien, dauerte Wochen.

WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Für die denkmalgerechte Sanierung der Jugendstilvilla in der Friedberger Weedgasse erhalten die Eigentümer einen Kreiszuschuss von 5.000 Euro. „Damit“, so Landrat Jan Weckler, „wollen wir einen kleinen Beitrag zu der außerordentlich aufwändigen Sanierung dieses Gebäudes leisten.“

Die Weedgasse war Anfang des 20. Jahrhunderts schon wegen ihrer Orientierung zur Seewiese hin ein beliebtes Baugebiet. Der Kreisarzt Dr. Nebel ließ sich 1905 durch den Architekten Christian Karl Freundlieb das Gebäude mit einem barockisierenden Gesamteindruck errichten.

Bis in die 40er Jahre hinein bewohnte der Bauherr mit Familie das Gebäude selbst. Später gab es unterschiedliche Nutzungen, unter anderem als Pension. In der Folge gab es eine ganze Reihe von unpassenden Ein- und Umbauten.

„Umso mehr ist es zu begrüßen, dass sich Kerstin und Dominik Schütz als begeisterte Denkmaleigentümer die Sanierung dieses Juwels angehen“, sagte Landrat Jan Weckler bei der Übergabe des Bewilligungsbescheides.

„Wir wollten mit dem Haus vertraut werden“

Die Eheleute Schütz haben das Gebäude bereits im Jahre 2015 gekauft und sind auch gleich eingezogen, „um mit dem Gebäude vertraut zu werden“. Im vergangenen Jahr sind sie ausgezogen und haben mit der grundlegenden Sanierung des Gebäudes begonnen.

Vieles ist aus der Bauzeit noch erhalten: die vierflügeligen Holztüren, die mühsam von mehreren Schichten Farbe befreit wurden, oder das filigrane Holzgeländer der Treppen.

Auch die Fliesen in der Küche sind noch erhalten. Das Unternehmen, das im Jahre 1905 den Bodenbelag herstellte, gibt es immer noch, auch wenn es mittlerweile mehrfach den Besitzer gewechselt hat. Die Fliesen sind heute noch erhältlich.

Ein begehbarer Glasboden im ersten Obergeschoss beleuchtete ein Durchgangszimmer und verbindet die Küche mit dem Wohnbereich. Der erste Stock ist für den Schlafbereich für Gäste und für Büroräume vorgesehen, die Kerstin und Dominik Schütz, beide selbständig, auch für ihre Arbeit nutzen wollen.

Eine gehörige Portion Idealismus gehört dazu, ein solches Gebäude zu kaufen und in den ursprünglichen Zustand wieder zu versetzen. „Ein solches Gebäude schafft Persönlichkeit und Atmosphäre. Hier zu wohnen, ist schon etwas Besonderes“, sagen die beiden.

Bei Dominik Schütz kommt hinzu, dass er selbst in einem denkmalgeschützten Gebäude aufgewachsen ist. „Ich weiß, was es bedeutet, ein solches Gebäude wieder herzurichten.“

Friedbergs Bürgermeister Dirk Antkowiak freut sich, dass das Gebäude wiederhergestellt wird. „Wir haben so viele Schätze in unserer Stadt. Schön, dass diese wieder zum Leben erweckt werden.“