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Friedliches Zusammenleben in der Wetterau

Erster Vorsitzender Yusuf Firsatbul, Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch, Vater Nicolas Esber und die Vorstandsmitglieder Jason Özogul und Remzi Kandemir (von links). Foto: Pressedienst Wetteraukreis

Interreligiöse Begegnung mit rum-orthodoxen Christen in Butzbach

WETTERAUKREIS / BUTZBACH. - In den 1960er-Jahren wanderten Christen aus dem Nahen Osten nach Deutschland ein und gründeten ihre eigenen Gemeinden.

So auch Anfang der 1980er-Jahre in Butzbach geschehen. Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch besuchte die dort ansässige Gemeinde St. Petrus und Paulus der antiochenisch-orthodoxen Kirche als eine von 30 Gemeinden deutschlandweit, die erst vor einigen Tagen ihr Osterfest feierte.

Vor Ort erhielt sie vom 1. Vorsitzenden Yusuf Firsatbul und Priester Nicolas Esber einen umfassenden Einblick in die vielschichtige Gemeindearbeit und den Neubau der Kirche.

Im Jahre 2018 erhielt die Kirchengemeinde St. Petrus und Paulus eine Auszeichnung für ihr kulturelles Engagement in Butzbach. Im besonderen Maße verdient, weiß auch Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch, die sich bei einem Kurzbesuch vom tatkräftigen Wirken selbst ein Bild machte:

„Die Gemeinde engagiert sich in außerordentlicher Weise für ein friedliches Zusammenleben in der Wetterau, ungeachtet der religiösen Zugehörigkeiten.

Mit dem beeindruckenden Neubau der Kirche, der vollständig mithilfe von Eigenmitteln geleistet wurde, haben die Gemeindemitglieder ein wahrhaftiges Zeichen gesetzt und ein Gotteshaus geschaffen, das allen Bürgerinnen und Bürgern zu jeder Zeit offensteht.“

Seit nunmehr rund fünf Jahrzehnten ist die Gemeinde zu einem festen und unverzichtbaren Bestandteil des kulturellen Lebens in Butzbach geworden. Dies verdeutlicht auch das breit aufgestellte Spektrum, das durch St. Petrus und Paulus geboten wird:

„Unser Ziel besteht darin, die orthodoxe Liturgie zu gewährleisten und somit unseren Mitgliedern ein geistliches Leben mit einer einhergehenden Wertevermittlung zu ermöglichen. Darüber hinaus ist es uns wichtig, einen wertvollen Beitrag für Integration und aktive Teilhabe an der Gesellschaft zu leisten.

Wir möchten allen Altersgruppen – von Kindern bis Menschen im Rentenalter – gleichermaßen zielgerichtete Möglichkeiten an kulturellen und sozialen Aktivitäten oder Seminaren sowie hilfsbedürftigen Menschen seelsorgerischen Beistand bieten, um an dieser Stelle nur eine kleine Auswahl der gesamten Bandbreite zu nennen.

Dank guter Kontaktpflege zu anderen religiösen Gemeinschaften haben wir bereits gemeinsame Gottesdienste abgehalten. Zudem ist es uns ein großes Anliegen, mit dem Wetteraukreis und den umliegenden Kommunen in einem ständigen Austausch zu sein, nicht zuletzt auch, um beispielsweise an städtischen Festivitäten, wie beispielsweise dem Adventsbasar, teilzunehmen.

Ehrenamtliche Arbeit im gemeinschaftlichen Sinne trägt maßgeblich zu einer Stärkung der Gesellschaft bei“, resümiert Firsatbul.

Unter den aktuellen Gegebenheiten von Krieg und Pandemie erhält die in der Kirchengemeinde vorbildlich gelebte Verständigung und der Gedanke einer geschlossenen Einheit mehr denn je einen zeitgemäßen Charakter, was ein modernes Leben betrifft.

Becker-Bösch greift diesen Gedanken auf und fügt abschließend hinzu: „Die Gemeinde St. Petrus und Paulus stellt durch ihre dynamische und lebhafte Art eine wunderbare Bereicherung für den gesamten Wetteraukreis dar und zeigt in eindrucksvoller Weise, wie religiöse Vielfalt im harmonischen Miteinander und in der Folge interreligiöse und -kulturelle Zusammenarbeit mit Blick auf Zusammenhalt und Gemeinschaft vonstattengehen kann.“