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Bau im Wetteraukreis baut „Krisen-BrĂŒcke“ fĂŒr Bauarbeiter

Ein wichtiger Baustein gegen die Krise: Bauarbeiter bekommen eine InflationsausgleichsprĂ€mie. „Jetzt sind die Chefs dran, ihre Leute durch die Krise zu bringen und sie im Job zu halten“, so die IG BAU. Die Gewerkschaft hat dazu jetzt 1.000 Euro „Krisen-Puffer-PrĂ€mie“ erreicht – und spricht von einem „Finanz-Pflaster“ fĂŒr die BeschĂ€ftigten der Branche. Foto: Tobias Seifert / IG BAU

Bau-Branche setzt Signal: 1.000 Euro PrĂ€mie als „Finanz-Pflaster gegen Inflation“ + + + IG BAU warnt vor „PrĂ€mien-DrĂŒckebergern“ unter den Bau-Arbeitgebern

WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Bauunternehmen bauen „Krisen-BrĂŒcke“: „Wer auf dem Bau im Wetteraukreis arbeitet, dem winkt jetzt eine Sonderzahlung.

In diesem Jahr bekommen BaubeschĂ€ftigte eine InflationsausgleichsprĂ€mie von 500 Euro – am StĂŒck oder in Raten gezahlt. Es ist eine ‚Krisen-Puffer-PrĂ€mie‘. Und die gibt es im kommenden Jahr dann noch einmal in gleicher Höhe“, sagt Peter Manns.

Der Vorsitzende der IG BAU Hessen-Mitte spricht von einem „finanziellen Pflaster gegen die Inflation“. Unterm Strich habe die Bau-Gewerkschaft bei den Arbeitgebern damit 1.000 Euro Extra-Zahlung erreicht, um die HĂ€rte der Krise abzufedern. Geld, fĂŒr das keine Steuern und keine Sozialabgaben fĂ€llig werden.

„Wer bislang noch keine tarifliche PrĂ€mie bekommen hat, der sollte in den kommenden Wochen beim Chef am besten mal nachfragen, wo sie bleibt. Wo es BetriebsrĂ€te gibt, erledigen die das. Ansonsten hilft auch die IG BAU“, so Manns.

Die Sonderzahlung sollten grundsĂ€tzlich alle der rund 3.560 BaubeschĂ€ftigten im Wetteraukreis bekommen – vom Maurer ĂŒber den Straßenbauer und Baggerfahrer bis zur BĂŒrokauffrau.

Die IG BAU Hessen-Mitte geht allerdings davon aus, dass auch Bauarbeiter leer ausgehen werden: „Hier trennt sich bei den gut 280 Bauunternehmen im Wetteraukreis die Spreu vom Weizen. AnstĂ€ndige Arbeitgeber werden die PrĂ€mie zahlen.

Das sind dann die Betriebe, die auch sonst auf den Tariflohn Wert legen. Die cleveren Chefs nutzen die InflationsausgleichsprĂ€mie sowieso auch als ‚Halte- PrĂ€mie‘ fĂŒr ihre BeschĂ€ftigten, um sie an den Betrieb zu binden.“

Die Zahlen wurden der IG BAU von der Bundesagentur fĂŒr Arbeit zur VerfĂŒgung gestellt. Allerdings gebe es auch die „B-Liga“ unter den Bau-Arbeitgebern: „LohndrĂŒckerei gibt es auf dem Bau immer wieder. Deshalb wird es jetzt auch ‚PrĂ€mien- DrĂŒckeberger‘ geben“, so Peter Manns.

Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Hessen-Mitte rĂ€t BaubeschĂ€ftigten im Wetteraukreis deshalb, genau hinzugucken: „Entscheidend fĂŒr Tariflöhne ist, ob der Chef beim Bauhandwerk oder bei der
Bauindustrie im Arbeitgeberverband ist und sich daran hĂ€lt, was die IG BAU ausgehandelt hat oder nicht.“

Die Bauleute hĂ€tten in den letzten Jahren ihren Job verlĂ€sslich gemacht. Es sei deshalb jetzt an der Zeit, ihnen die PrĂ€mie und damit ein StĂŒck mehr finanzielle Sicherheit zu geben.

Denn die Inflation laufe auf hohem Niveau weiter: Die Verbraucherpreise seien im Februar noch einmal um 8,7 Prozent gegenĂŒber dem Vorjahresmonat gestiegen, so Peter Manns.

Darum hĂ€tten die ArbeitgeberverbĂ€nde hier im Schulterschluss mit der IG BAU verantwortungsvoll gehandelt. Im Übrigen sei es möglich, die PrĂ€mie durch HaustarifvertrĂ€ge noch weiter anzuheben.