„Blühende Landschaften“ in der Wetterau
Zwischenbilanz der Insektenschutzaktivitäten im Ausschuss vorgestelltWETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Wenige andere Themen wurden in den letzten Jahren im Ausschuss für Regionalentwicklung, Umwelt und Wirtschaft (RUW) so intensiv und umfangreich beraten, wie der Schutz von Bienen und weiteren Insekten.
Zahlreiche Experten wurden dabei gehört und eingebunden. Im Jahr 2018 hat sich sogar eine gesonderte Arbeitsgruppe damit beschäftigt.
Hier wurden konkrete Maßnahmen zur Förderung einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt zum Schutz von Bienen und weiteren Insekten auf den Weg gebracht.
„Wir nehmen das Insektensterben sehr ernst und haben den Arbeitsauftrag als Ausschuss parteiübergreifend angenommen. Ich danke allen Ausschussmitgliedern, Verwaltungsmitarbeitern und externen Fachleuten, die uns dabei unterstützen“, so Ausschussvorsitzender Rouven.
Jüngst wurde im RUW-Ausschuss ein Zwischenbericht zur Umsetzung der Maßnahmen vorgestellt. Der zuständige Fachbereichsleiter Christian Sperling berichtete von zahlreichen Blühflächen und Blumenwiesen, die angelegt wurden.
Infoschilder wurden aufgestellt, Schulungen und Fachtagungen durchgeführt sowie der Mahdrhythmus bei verschiedenen Grünflächen ökologisch optimiert.
Aber auch außergewöhnliche Projekte, wie ein Nisthügel für Wildbienen in Reichelsheim wurden gestartet und werden nun fortlaufend beobachtet.
Der Kreisbeigeordnete und Umweltdezernent Matthias Walther kann über beeindruckende Zahlen informieren: „Im Wetteraukreis wurden im Rahmen des Feldflurprojekts rund 18 ha Blühflächen neu angelegt. 470 ha Blühflächen gibt es insgesamt auf Ackerland in unserem schönen Landkreis.
Rund 3.100 ha sind im Landesprojekt zur Grünlandextensivierung. Das sind beeindruckende Größenordnungen, auf denen wir uns aber nicht ausruhen wollen.“
Im Rahmen des Ausschusses stellte Bienenbotschafter Martin Mrohs aus Karben seine Arbeit für die Wildbienen vor. Seit 2012 sind die Bienenbotschafter aktiv und haben sich international einen Namen gemacht.
Sie haben mittlerweile mehrere so genannten „Klotzbeuten“ für wildlebende Honigbienen installiert, unter anderem im Botanischen Garten in Frankfurt und im Rapp’s Naturlerlebnisgarten in Karben.
Dabei handelt es sich um Bienen-Beuten, die naturnah in Holzstämmen angelegt werden, so dass sich dort wilde Bienenschwärme einnisten können. Auch ein Artenschutzprojekt im Frankfurter Zoo wurde von den Karbener Aktiven aufgebaut.
Die Vision der engagierten Bienenschützer ist eine „Akademie für Wildbienen“ im Rahmen einer „Naturschutzinsel“ auf dem ehemaligen Kleintierzuchtverein-Gelände in Klein-Karben.