Becker- Bösch: „Flächendeckende Schulsozialarbeit im Wetteraukreis umgesetzt!“
WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Es war eine der wichtigsten Aufgaben der Koalition, jetzt hat Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch Vollzug gemeldet.
„Wir haben jetzt an allen Schulen im Wetteraukreis Angebote der Schulsozialarbeit!“
Die Aussage gilt sowohl für Grundschulen, weiterführende Schulen, Gymnasien, Berufliche Schulen plus Förderschulen, Schwerpunkt Lernen. Die einzige Ausnahme sind die Förderschulen, Schwerpunkt geistige Entwicklung.
Hier gibt es weitere Fachkräfte, die den Bedarf an sozialpädagogischer Betreuung für diese Schülerinnen und Schüler abdecken können“, so die Wetterauer Sozialdezernentin.
Erbracht werden die Leistungen der Schulsozialarbeit durch den Verein RDW e.V. mit Sitz in Friedberg. Der Verein setzte sich in einem zweistufigen Verfahren bei einer europaweiten Ausschreibung mit seinem Angebot durch.
Das aufwändige Auswahlverfahren berücksichtigte nicht nur den Preis, sondern auch Aspekte, wie etwa den Personalkostenanteil der pädagogischen Fachkräfte und ein Kurzkonzept zur „Sozialarbeit unter den Bedingungen einer Pandemie“.
Auf Vorschlag von Sozialdezernentin Becker-Bösch hat der Kreisausschuss jetzt den Auftrag für die Dienstleistung der Sozialarbeit in Schulen für den Zeitraum ab dem kommenden Schuljahr bis zum Schuljahresende 2026/2027 (sechs Schuljahre) vergeben. Insgesamt hat die Auftragsvergabe ein Volumen von knapp sieben Millionen Euro.
„Ich bin froh, dass wir den flächendeckenden Ausbau der Schulsozialarbeit jetzt geschafft haben und damit an jeder Schule ein sozialarbeiterisches Angebot unterbreiten können. Ob das dauerhaft ausreichend ist, wird sich in der Realität entscheiden“, so die Sozialdezernentin.
Der Personalbedarf für die Schulsozialarbeit richtet sich dabei nach einem festen Schlüssel. Für je 1.000 Grundschülerinnen und Grundschüler gibt es zwei volle Stellen Sozialarbeit, für 1.000 Schülerinnen und Schüler der anderen Schulformen beläuft sich die Personalbemessung auf 0,75. „Das ist eine gute Basis, auf der die Schulen weiter aufbauen können“, so Becker-Bösch.
Sprechstunden und Projektarbeit
Da die meisten Grundschulen deutlich weniger als 1.000 Schülerinnen und Schüler haben, wurden Teams aus Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern gebildet, die ihren Sitz an weiterführenden Schulen haben und von dort die Grundschulen in Form von Sprechstunden sowie Projektarbeit vor Ort versorgen.
Insgesamt arbeiten 53 Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter an den Wetterauer Schulen, sie teilen sich 40 Vollzeitstellen.
Dabei wurden sogenannte Schulverbünde gebildet, so etwa:
- Gedern/Hirzenhain,
- Büdingen/Kefenrod,
- Altenstadt/Limeshain,
- Butzbach,
- Nidda und Ortenberg,
- Ranstadt/Glauburg.
Diese Schulverbünde wurden schon vor vier Jahren gegründet, neuere sind:
- Wölfersheim, Münzenberg, Rockenberg, Dorheim, Echzell, Reichelsheim
- Friedberg, Teil 1, Wöllstadt, Niddatal/Florstadt,
- Friedberg, Teil 2, Rosbach,
- Bad Nauheim/Ober-Mörlen,
- Bad Vilbel.
Karben ist ein eigener Schulverbund, der bereits seit einigen Jahren Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter an Schulen beschäftigt.
Gerechte Chancen für alle
„Flächendeckende Schulsozialarbeit ist eine wichtige Voraussetzung für faire Bildungschancen. Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sind Ansprechpartner für Schülerinnen und Schüler, aber auch für deren Eltern sowie für Lehrkräfte.
Schulsozialarbeit baut Brücken zwischen Schülern, bei Problemen in der Schule, in der Familie, aber auch in der Kommunikation im Klassenverband.
Sie sind unabhängig von Lehrkräften und Schulleitung und können so neutrale Vertrauenspersonen sein“, wirbt die Wetterauer Sozialdezernentin für die Arbeit der Schulsozialarbeit.